Heroin spritzen derzeit noch gefährlicher
16.06.2000
Der Verursacher der ungeklärten Todesfälle unter Heroinabhängigen, hauptsächlich in Schottland, von denen anfänglich angenommen wurde, daß sie auf mit Milzbranderregern kontaminiertes Heroin zurückzuführen seinen, scheint identifiziert zu sein.
Sowohl ein Laboratorium in Glasgow als auch das "Center for Disease Control and Prevention" in Atlanta konnten in einigen Proben den Erreger Clostridium novyi nachweisen.
Man nimmt an, daß der Erreger beim sogenannten Strecken in das Heroin gelangt ist. Bis jetzt sind in England 64 Abhängige erkrankt, 38 von ihnen verstarben. Die Opfer hatten das Heroin in einen Muskel injiziert, da sie keine Vene finden konnten.
Das "Center for Disease Control and Prevention" in Atlanta hat eine weltweite Warnung herausgegeben. Wissenschafter untersuchen nun Spitals- und Obduktionsberichte um festzustellen, ob außerhalb Englands ähnlichen Fällen vorgekommen sind. So kam es etwa Anfang Mai, also einen Monat nach den ersten Glasgower- Fällen zu 9 ungeklärten Todersfällen von Drogenabhängigen in Neapel, Italien, deren Ursachen noch nicht festgestellt werden konnten.
Wichtig ist nun auch zu klären, wo das Heroin kontaminiert wurde und wieviel Heroin kontaminiert wurde. Experten raten Abhängigen bis auf weiteres, die Droge zu rauchen.
Clostridium novyi gehört zur Familie der Gasbranderreger, andere Clostridienstämme verursachen Erkrankungen wie Tetanus und Botulismus.
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"Milzbrand bei Heroinabhängigen"
http://www.mednet.at/news/pubartikel.asp?id=2001
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