medizin.at
 

 

 

 

 

 

 

 


News



Milzbrand bei Heroinabhängigen

22.05.2000

Berichten des "New Scientist" zufolge sind bereits 11 Schotten an der Infektion verstorben. Aufmerksam war man geworden, nachdem ein norwegischer Arzt Anfang April von einem tödlichen Milzbrandfall eines schottischen Abhängigen berichtet hatte.

"Heroin kann nahezu alles enthalten", meint Les King vom "Forensic Science Service", das in England beschlagnamtes Heroin analysiert. Auf infektiöse Keime werde jedoch nicht getestet, weshalb es eine lange Historie solcher Fälle geben könnte, die bislang unbemerkt blieb.

Die in den letzten Wochen verstorbenen Schotten hatten an der Einstichstelle schmerzlose, nichteiternde Läsionen entwickelt und verstarben wenige Stunden, nachdem andere Symptome wie Ödeme, Herzschwäche und ein Anstieg an weißen Blutkörperchen aufgetreten waren.

In den Ländern, aus denen der Großteil des europäischen Heroins stammt, ist Milzbrand relativ weit verbreitet. Martin Hugh-Jones von der Louisiana State University, der 1979 eine Milzbrandepidemie in Rußland untersuchte, glaubt, daß Produkte wie Gelatine oder Knochenmehl kontaminiert und das Heroin mit diesen Materialien gestreckt sein könne.

Bei zwei der schottischen Opfer konnte Milzbrand diagnostiziert werden. "Das Testresultat kann durch nichts anderes verursacht werden", meint Phil Hanna, Milzbrandexperte der Universität Michigan, der auch die Symptome für typisch hält. Der Milzbranderreger selber konnte in den Blutproben nicht nachgewiesen werden, "Dies ist nicht ungewöhnlich, der Bazillus wird durch Antibiotika abgetötet, das Toxin zirkuliert jedoch weiter.", erklärt Hugh-Jones.

Die Gesundheitsbehörde von Oslo warnt, daß ähnliche Fälle auch in anderen Staaten auftreten könnten, äußert jedoch die Befürchtung, daß viele Fälle nicht erkannt würden, da Todesfälle unter Heroinabhängigen relativ häufig vorkommen.

© medizin.at


medflash u. medizin.at sind Produkte der treAngeli/ARGE teledoc.
Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten sind
nur für die persönliche Information bestimmt. Jede weitergehende Verwend-
ung, insbesondere die Speicherung in Datenbanken, Veröffentlichung, Ver-
vielfältigung und jede Form von gewerblicher Nutzung sowie die Weitergabe
an Dritte - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ohne Zustimmung
von treAngeli/ARGE teledoc ist untersagt. Es wird seitens der Urheber jede
Haftung für Inhalte und deren Auswirkungen ausgeschlossen. Wien, 1/2000

 

editorial
kommentar

medflash
(Fachbereich)

newsroom

links
österreich
international

fragen
themenliste

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.