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Schwerpunkt Allergie

 

Was ist Allergie?

Unter Allergie versteht man die überschießende Reaktion des Abwehrsystems des Menschen auf (normalerweise) minimale Reize aus der Umwelt. Im Laufe des Lebens lernt der menschliche Körper, mit fremden Stoffen umzugehen und diese zu elimieren. Diese Immunantwort ist die Endstrecke einer Vielzahl von Regelmechanismen - sowohl aktivierend als auch hemmend - abhängig von verschiedenen Gruppen von Blut- und Gewebezellen. Der Allergiker reagiert jedoch in so starker Weise, daß diese Abwehr selbt eine Krankheit wird.

Um eine überschießende Reaktion auf einen Reiz produzieren zu können, muß der Körper vorher sensibilisiert werden - also eine Struktur präsentiert bekommen, die er als fremd erkennt und beim nächsten Kontakt versucht, zu eliminieren. Dies wird durch Antikörper verursacht. Die Reaktion des Körpers auf einen zweiten Kontakt kann sofort erfolgen, oder nach dem Verstreichen einer gewissen Zeit - oder durch Einwirken eines zusätzlichen Faktors (z. B. Sonnenlicht). Die Reaktion der Körpers auf der biochemischen Ebene erfolgt z. B. mit Histaminen - Molekülen, die aus Gewebsabwehrzellen ausgeschüttet werden, wenn diese mit den Molekülen der Antikörper von Allergenen (Allergie auslösende Substanzen) in Berührung kommen.

Diese eingeleitete Entzündung hat im "Normalfall" durchaus sinnvolle Eigenschaften - im Falle des Allergikers führt diese Entzündungsreaktion zu unangenehmen bis lebensbedrohenden Zuständen.

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Symptome

Symptome können gemischt, kombiniert (auch verstärkt) oder einzeln auftreten. Typisch ist das Nasenlaufen. Weiters Tränen der Augen, Hautjucken, Schwellungen der Haut oder Schleimhäute und Atembeschwerden im Sinne eines Zusammenziehens der Atemwege (allergisches Asthma). Auch der Verdauungstrakt kann allergische Reaktionen zeigen.

Augenbeschwerden:
Unsere Augen sind sicherlich die empfindlichsten Sinnesorgane. Nur mit dünnen Schleimhäuten überzogen, kann es hier leichter als anderenorts zu einer Irritierung, zu einem Übertritt von schädigenden Substanzen kommen. Die Reaktion ist eine Entzündung der Bindehaut, die sich mit Jucken und Tränen äußert. Meistens empfindet der Allergiker ein Fremdkörpergefühl - Staub, Sandkörner im Auge zu haben. Durch das Reiben, um den Juckreiz zu bekämpfen kommt es verständlicherweise zu einer noch stärkeren Reizung der Augenbindehaut.

Nasenbeschwerden:
Atmen und Einatmen - auch der allergieauslösenden Stoffe. Für schwebende Teilchen ist die Nase das ideale Zielorgan. Die Nase reagiert auf diese Reize mit einem anschwellen der Schleimhäute und einer Überproduktion von Schleim. Im Gegensatz zu einer normalen "Verkühlung" ist das Sekret bei einer allergischen Reaktion sehr dünnflüssig und fast durchsichtig.

Atmungsorgane:
- und der Weg führt weiter. Leider bleiben die Allergene nicht auf die Nase beschränkt sondern gelangen über die Atemwege in die Bronchien. Anfänglich kann sich nur ein leichter "Reizhusten" zeigen, der nach einiger Zeit (Raum- und Ortswechsel) wieder abklingt. Wenn der Allergiker den reizenden Substanzen nicht mehr "ausgesetzt" ist, klingen die Beschwerden wieder ab. Von den leichten nun zu den schwereren: die Bronchien reagieren mit einer Überproduktion von Schleim (wie die Nase oder die Augen) und können sich als "Antwort" auf den Reiz zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen und auch die übermäßige Produktion von Schleim werden von den Betroffenen als beklemmend wahrgenommen - oft hört man auch ein Pfeifen oder Brummen.

Verdauungsorgane:
bei der allergischen Reaktion auf Nahrungsmittel spielen diese eine zentrale Rolle. Kinder und Erwachsene reagieren jedoch unterschiedlich darauf. Im Kindesalter zeigen sich meistens Reaktionen auf folgende Substanzen: Kuhmilch, Fischproteine oder Eier als auch verschiedene Teesorten. Dazu im Gegensatz sind es die Gewürze, Obst oder Gemüsearten im Erwachsenenalter, die Probleme verursachen. Diese können bis zu gastritischen Beschwerden oder dauerhaften "Verletzungen" der Schleimhäute führen. Ein Tip: die Reaktion erfolgt immer auf das Eiweiß - nach dem Kochen ist es "denaturiert" - verändert - und kann so keinen Schaden mehr anrichten (Apfelkompott / frischer Apfel = verträglich / unverträglich).

Haut:
mit seiner Größe ist die Haut ein "leichter Angriffsort" für Allergene. Durch den Kontakt mit Tierhaaren, Pflanzen, nach der Einnahme von Arzneimitteln oder Nahrungsmitteln kann die Haut in unterschiedlich starker Weise reagieren. Den Anfang macht meist der Juckreiz. Durch das Kratzen entstehen Rötungen, Bläschen und Blasen, die durch die starke mechanische Beanspruchung aufplatzen, nässen, eintrocknen und der Kreislauf beginnt von neuem.

Anaphylaxie/Reaktion des gesamten Körpers:
in seltenen Fällen kann eine Substanz eine den ganzen Körper ergreifende Reaktion auslösen. Die Symptome beginnen meist mit einem Kribbeln an den Hand- und Fußflächen. Die Atmung wird schwerer, der Blutdruck fällt ab, das Gesicht ist meist stark gerötet und geschwollen. Selten tritt diese Erscheinung auf, dann jedoch muß rasch reagiert werden. Allergiker mit der Neigung zu solcherart starken Reaktionen sollten immer eine Notfallsmedikation bei sich führen.

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Ursachen

Wie bei vielen "Zivilisationserkrankungen" - so auch bei der Allergie, gibt es keine eindeutige Ursache, sondern es muß eine "multifaktorielle Genese" (Entstehung durch Einwirkung vieler Gründe) angenommen werden. So lassen sich erbliche Komponenten, psychische Faktoren und chemische Umweltbelastungen erkennen. Es lassen sich auch sogenannte "Kreuzreaktionen" beobachten - erst vor kurzer Zeit fanden Wissenschaftler heraus, daß Nahrungsmittel in Wechselwirkung mit Pollen treten können und so diese belastende Komponente noch zusätzlich verstärken können. Prinzipiell kann jeder Stoff eine allergische Reaktion auslösen. Die Aufzählung hier soll nur eine kurze Übersicht geben - in den untern angeführten Links können sie weit mehr Themengebiete "besurfen".

  • Pollen Tierhaare, -schuppen
  • Hausstaub und -milben
  • Schimmelpilze
  • Nahrungsmittel (Mehl, Milchprodukte, Eiweißformen, Steinobst, etc)
  • Nahrungsmittelzusätze
  • Reinigungsmittel
  • Latex, versch. Plastikarten
  • Kosmetika
  • Waschmittel
  • Farben
  • Nahrungsmittelzusätze
  • Medikamente (z.B. Penicillin, Schmerzmittel
  • Sonnenschutzmittel und vieles mehr

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Erkennung/Diagnose

Bevor die Diagnose Allergie gestellt werden kann, muß man die auslösenden Faktoren kennen. So einfach dies klingt so schwierig ist das Erkennen. Oft ist der Genuß eines Lebensmittels oder ein rascher Ortswechsel nicht erinnerlich. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden wird empfohlen, ein "Allergietagebuch" zu führen, um die mühsame und zeitaufwendige Diagnostik abzukürzen. Folgende Fragen sollten beantwortet werden:

  • Wie sind die Beschwerden?
  • Wann treten sie auf (Tag/Nacht/ständig)?
  • Zusammenhänge (Ort/Jahrezeit/Wetter/Tätigkeit/Tiere/Stimmung)?
  • Medikamenteneinnahme?

Medizinische Testverfahren

Hauttest (Pricktest):
die Haut wird an einer Stelle des Unterarmes leicht eingeritzt und die möglichen Substanzen werden darauf geträufelt. Nach einigem Zuwarten bilden sich auf der Haut Reaktionen - vom Jucken über Bläschen bis hin zu Quaddeln. Dieser Test bildet aber nur bedingt eine Aussage über mögliche allergieauslösende Substanzen, da die einzelnen Körperregionen auf Substanzen unterschiedlich stark reagieren können.

Blutuntersuchungen

PRIST (Paper-Radio-Immuno-Sorbent-Test):
es wird in einem Labor die Konzentration der Antikörper gemessen die für eine allergische Reaktion in Frage kommen.

RAST (Radio-Allergen-Sorbent-Test):
die Konzentration der gegen eine bestimmte Substanz gerichteten Antikörper wird gemessen.

All diese Methoden haben keinen 100%igen Aussagewert. Nur in Verbindung mit einer genauen Beobachtung der Beschwerden und der "äußeren" Umstände kann ein weiteres Vorgehen oder im Idealfall ein Vermeiden der auslösenden Substanzen passieren.

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Behandlungsmöglichkeiten

Gehen Sie nicht hin!
Unter diesem provokanten Titel verbirgt sich eine Lösung, die nur bei einfachen Formen der Allergie (z.B. gegen nur eine Substanz) angewandt werden kann. Das Vermeiden von bestimmten Nahrungsmitteln ist da sicherlich leichter als das Vermeiden von schönen Spaziergängen in der Natur zur Zeit des "Pollenfluges". Planen Sie Ihre Urlaube am Meer, ab 1600m Höhe oder in der Winterzeit! Essen Sie keine Nüsse, wenn Sie darauf allergisch sind - auch nicht die "versteckten" in diversen Süßigkeiten, Kuchen oder ähnlichem. Bei Hausstauballergie ist oftmaliges Staubsaugen genauso unerläßlich wie das Vermeiden von "Staubfängern"- Bettvorleger, schwere Vorhänge, etc.

Hyposensibilisierung
In der Regel dauert diese Behandlung zwei bis drei Jahre. Bei dieser Behandlung wird die auslösende Substanz in extremer Verdünnung unter die Haut gespritzt oder geschluckt. In mehreren Sitzungen wird die Konzentration des Stoffes gesteigert und damit versucht, daß sich der Körper an die Substanz gewöhnt und erst bei höheren Konzentrationen eine allergische Reaktion verursacht. Es muß dem Allergiker jedoch klar sein, daß ein Abbruch dieser lange dauernden Behandlung nicht zum Ziel führt. Wenn jedoch der "Zyklus" zu Ende gemacht wird bestehen hohe Chancen für diese "Desensibilisierung". Weiters sollte nur gegen Substanzen diese Behandlung angestrebt werden, die schwere Reaktionen auslösen oder nicht vermieden werden (Bienenstichallergie, etc).

Medikamente

Einigen Erfolg bringen die "Vorbeuge-Medikamente" Cromoglicinsäure und Ketotifen. Sie hindern die Zellen daran, die allergieauslösenden Substanzen freizusetzen. Jedoch läßt der Effekt länger auf sich warten (Tage) und daher sind sie nicht als Akutmedikation geeignet. Weitere nachteilige Effekte sind das Auftreten von Müdigkeit und Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit.

Antihistaminika
Als bedingtes Akutmedikament verhindern diese Substanzen eine Ausschüttung des Histamins - den Gewebsstoff, der die Entzündungskaskade auslöst und verstärkt. Die unangenehmen Nebenwirkungen wie z.B. Müdigkeit werden durch die neue Generation nicht mehr in starkem Maße ausgelöst dennoch dauert es einige Tage, bis die Aufmerksamkeit wieder voll "abrufbar" ist.

Kortison - Der Lebensretter
Bei anaphylaktischen, also lebensbedrohenden Zuständen werden die Kortisone als Infusion oder Injektion beim Arzt verabreicht und lindern in kurzer Zeit die akuten Symptome. Auch bei einer unbefriedigenden Therapie mit den oben genannten Medikamenten kann eine orale Therapieinstellung mit Ihrem Arzt angestrebt werden.



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Selbsthilfegruppen in Österreich (Bezug Allergie gegeben)

SHG - Neurodermitis - Allergien - Pilzbelastung A-9020 Klagenfurt, Tristangasse 36 (Hildegard Lorber)
SHG - Neurodermitis u. Schuppenflechte A-9702 Ferndorf 61 (Maria Baumgartner)
SHG - Überaktives Kind A-1190 Wien, Gebhardtgasse 6/4 (Elke Krupicka)
SHG - für Sklerodermie A-4400 Steyr, Stelzhamerstraße 83 (Gertrude Huttasch)
SHG - für Asthma und Allergie
A-4813 Altmünster, Gmundnerberg 82 (Dr. Walter Purkarthofer, LKH Gmundnerberg)
ÖMCCV Österr. Morbus Crohn - Colitis ulcerosa Vereinig., Lg OÖ A-4400 Steyr, Roseggerstraße 4/6 (Ursula Kern)
Österr. ARGE Zöliakie Bundesleitung A-1230 Wien, A.-Baumgartner-Straße 44/C5/2302 (Hertha Deutsch)
SHG - Azidose und Pilzerkrankungen A-5020 Salzburg, Fürbergstraße 56/1 (Gunhild Schatz)
Österr. ARGE Zöliakie Landesgruppe Vorarlberg A-6971 Hard, Landstraße 70b (Barbara Lexer)
Autistenhilfe OÖ c/o Familienberatungsstelle A-4020 Linz, Wiener Straße 30 (Elfi Pucher)
La Leche Liga Österr. Vereinig. stillender Mütter Lg. Kärnten A-9587 Riegersdorf, Korpitsch 58 (Beate Dohr)
Club D & A c/o Dr. B. Fellerer A-3100 St. Pölten, Birkengasse 55 (Carla Chorinsky)
SHG - Neurodermitis - Allergien - Pilzbelastung A-9020 Klagenfurt, Tristangasse 36 (Hildegard Lorber)
Aktion Atemnot - SHG A-6850 Dornbirn, Rossmaehder 21b (Monika Schneider)
SHG "Überaktives Kind" A-8700 Leoben, Roseggerstraße 25 (Gertrude Walcher)
SHG - für Asthmakranke Wels Leben mit Asthma A-4655 Vorchdorf, Lederau 85 (Otto Barabasch)
SHG - für hyperaktive u. MCD-Kinder A-8045 Graz-Andritz, R.-Zachgasse 11 (Ing. Christine Schellauf)
SHG - für Frauen in und nach Scheidung c/o Selbsthilfe Kärnten A-9020 Klagenfurt, Krassingerstraße 56 (Christa -Maria Bülow)
SHG Azidose und Pilzerkrankungen A-3125 Statzendorf (Gertrud Völker)
SHG für Neurodermitis A-4400 Steyr, Haratzmüllerstraße 19 (Christine Perkonigg)
ÖNV - Österr. Neurodermitiker Vereinigung A-1160 Wien, Neulerchenfelderstraße 40
Hyperaktives Kind Vorarlberg Informationsstelle A-6844 Altach, Brolsstr. 31 (Christine Ender)
CID & FS - Chron. Immundefekt & Erschöpfungssyndrome, Chron. Immundefizit & Erschöpfungssyndrome SHG A-5020 Salzburg, Bergheimerstraße 44 (Nikolaus Winiarski)
OÖ. Asthma - Allergie - SHG A-4010 Linz, Fadingerstraße 1 (Prim. Dr. Kurt Aigner)
Selbsthilfegruppe Hyperaktive Kinder A-4822 Bad Goisern (Jutta Deubler)
Anonyme Alkoholiker (AA) A-9010 Klagenfurt, Postfach 22
SHG Neurodermitis /Schuppenflechte c/o Club Antenne A-6850 Dornbirn, Moosmahdstraße 4/1. Stock
SHG für Asthmaerkrankte c/o Club Antenne A-6850 Dornbirn, Moosmahdstraße 4/1. Stock
ÖNV - Österr. Neurodermitiker Vereinigung A-1160 Wien, Neulerchenfelderstraße 40
Österreichische Lungenunion A-1020 Wien, Ob. Augartenstraße 26-28 (Christopher Warrender)
 

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Links zum Thema

UCP Institute

4Allergies

AKH Wien

America Health Network


European Pollen Info


Doctor's Guide


Nat. Inst. of Allergy

Amer. Acad. of Allergy


Asthma & Allergy Res.


Division of Allergy


Canadian Med. Assoc.


Allergy Discussion Group


Online Allergy Cente

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