medizin.at - Partnerpage

Bei Fragen, Anregungen und Wünschen schreiben Sie an:
redaktion@medizin.at



 



Ein Unternehmen der HÜBNER & HÜBNER Gruppe


Wir informieren:

BASEL II und seine Auswirkungen Ihre Praxis

Basel II und seine Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) - und somit auch auf Ihre Arztpraxis - sorgt derzeit in ganz Europa für heftige Diskussionen. Was steht nun hinter Basel II und was wird sich für Sie als Kreditnehmer dadurch ändern?

Der neue "Basel Capital Accord", kurz "Basel II" genannt, ist ein im Planungsstadium befindliches internationales Abkommen, das neue Regelungen für das Risikomanagement von Banken aufstellt. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht beabsichtigt die Entwicklung von einheitlichen Richtlinien für die Eigenkapitalausstattung von Banken. Grundlegendes Ziel ist es, dass die Eigenkapitalhinterlegung von Banken stärker an die tatsächlichen Risikoverhältnisse der Kreditnehmer angepasst wird.

Bisher müssen risikobehaftete Kreditengagements von Banken mit einheitlich 8 % Eigenkapital unterlegt werden. Ab Inkrafttreten der Richtlinie im Jahr 2006 soll die Eigenkapitalausstattung verstärkt von der Bonität des Kreditnehmers abhängen. Zur Beurteilung dieser Bonität werden künftig Kreditnehmer genauer analysiert und das Risiko durch ein Rating bewertet. Für erstklassige Kredite müssen Banken dann weniger Eigenkapital vorhalten, als für riskante Darlehen.


In kurzen Worten lautet der neue Grundsatz von Basel II:

"Je schlechter ein Rating ausfällt, desto mehr Eigenkapital der Bank wird hierfür gebunden."

Das große Problem für Arztpraxen ergibt sich durch die Abwälzung der erhöhten Kosten für die Eigenkapitalhinterlegung der Banken auf die kreditnehmenden Unternehmen.

Auswirkungen auf Ihre Praxis

  • Infolge der risikoabhängigen Eigenkapitalausstattung von Banken wird die Bonitätsprüfung von Kreditnehmern genauer erfolgen als bisher und ein Rating vorgenommen werden.
  • Die Konditionengestaltung wird maßgeblich vom Rating abhängen, d.h. Unternehmen mit geringer Bonität werden mit einem Risikozuschlag auf die Zinsen zu rechnen haben. Schätzungen zufolge ist im Durchschnitt mit einem Aufschlag von 0,5 bis 0,75 Prozentpunkte zu rechnen. Unternehmen mit schlechtem Rating werden bis zu 2 Prozentpunkte höhere Zinsen zahlen als risikolose Kreditnehmer.
  • Ferner werden zusätzliche Kosten, die aufgrund der Risikobewertung durch externe Agenturen oder durch das bankinterne Rating entstehen, an die Kreditnehmer weitergegeben.
  • Da sich Basel II an der angloamerikanischen Kapitalmarktstruktur orientiert, wo vorwiegend kurzfristige Bankfinanzierungen sowie Finanzierungen über den Kapitalmarkt vorgenommen werden, werden kurzfristige Kredite bevorzugt behandelt und längerfristige mit einem Risikozuschlag "bestraft". Dieses kann zu einer Verteuerung der langfristigen Kredite führen, die für Arztpraxen die Hauptfinanzierungsquelle darstellt.
  • Ordinationsgründer können eine Benachteiligung aufgrund nicht vorhandener historischer Zeitreihen von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen erfahren. Dieser Mangel an Informationen schlägt sich in höheren Kreditkosten nieder.

Chancen für Ihre Praxis

Für einige Praxen können sich dennoch gewisse Erleichterungen durch Basel II ergeben:

  • Für "kleine Unternehmen" werden gewisse Vereinfachungen und günstigere Anrechnungssätze vorgesehen.
  • Kreditbesicherungen werden risikominimierend anerkannt und können im Regelfall zu günstigeren Konditionen führen.
  • Ferner können Praxen mit guter Bonität von Basel II profitieren. Durch die Offenlegung des bankeninternen Ratings kann ein Konditionenvergleich mit anderen Banken einfacher durchgeführt werden und so eventuell der Zinsaufwand reduziert werden.

Was besagt das Rating?

Das Rating stellt im Grunde nichts anderes dar als ein auf eine "Note bzw. Kennzahl" verdichtetes Urteil über die wirtschaftliche Stabilität der Praxis. Gemäß Basel II kann die Bemessung der Risken durch externe Agenturen oder durch Banken erfolgen, wobei für Arztpraxen externe Ratings kaum Relevanz haben werden.

Im Zuge eines Ratings werden u.a. folgende Unternehmensbereiche analysiert und entsprechend in die Bemessung der Bonität aufgenommen:
- Strategie und Ziele
- Organisation
- Wirtschaftliche Verhältnisse
- Controlling

Was ist zu tun?

Zur Vorbereitung auf das bevorstehende Rating sollten sich Praxen intensiv mit folgenden Punkten auseinandersetzen:

  • Implementierung von Führungsinstrumenten wie z.B.
    - Planungsrechnung
    - Laufender Soll-Ist-Vergleich
  • Gespräch mit der finanzierenden Bank bezüglich der bisherigen Risikobeurteilung
  • Überlegungen bezüglich alternativer Finanzierungsformen


Fazit

Transparenz ist in Zukunft wesentlich. Jede Praxis wird auf seine Gesundheit und seine Zukunftschancen durchleuchtet und sollte sich daher rechtzeitig mit einer passenden Finanzierungsstruktur, der Einführung von Risiko-, Management-, Information- und Controlling Systemen beschäftigen.

Für die Risikobeurteilung und somit der Zinskonditionen wird es künftig von zentraler Bedeutung sein, eine gesunde Praxis transparent darstellen zu können und damit Kreditinstitute von der Bonität des Unternehmens zu überzeugen.

Wir helfen Ihnen gerne, Ihre Praxis auf die Ratingkonformität zu überprüfen und zeigen Ihnen Wege und Möglichkeiten zur optimalen Vorbereitung auf ein Ratingverfahren.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Kurt Lichtkoppler (e-mail: kurt.lichtkoppler@huebner.at bzw. Telefon: 811 75 - 381).




 

 

home
editorial
kommentar

medflash

newsroom
gesundheit

links
österreich
international

fragen
an die ärzte
themenliste

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

bb 

©treAngeli, 1999.