Wir
informieren:
Chefsache und Teamarbeit: Der
Euro kommt
Vorbereitung zur Währungsumstellung
Der Euro wird die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft dramatisch
verändern. Deshalb ist es wichtig, sich bereits jetzt mit dem
Thema auseinanderzusetzen.
Der Euro ist Chefsache, aber er verlangt nach Teamarbeit.
Die Euro-Umstellung betrifft uns alle. Sie hat Auswirkungen auf Märkte,
Produkte, Vertrieb, Beschaffung, Personal, Rechnungswesen, Finanzierung
und EDV.
Die Euro-Umstellung muss von Ihren Mitarbeitern neben ihrer täglichen
Arbeit bewältigt werden. Eine ausreichende zeitliche Ressource
wird notwendig sein.
Die Entscheidung für den Umstellungszeitpunkt der Preisauszeichnung
ist vom Gesetz her grundsätzlich mit 01.10.2001 gegeben. Die
doppelte Währungsauszeichnung in der Ordination wird Sie nicht
wirklich vor große organisatorische Schwierigkeiten stellen.
Die Honorarnoten an Patienten sind in Schilling und Euro auszustellen.
Werden die Honorarnoten mit dem PC oder einer Schreibmaschine individuell
erstellt, ist die Verformelung von Schilling in den Euro-Betrag kein
Problem. Werden die Honorarnoten mittels EDV vom System bereits durch
ein Software-Programm vorgegeben, ist die Umstellung dieser Software
bis 01.10.2001 zu veranlassen.
Ihr Blick richtet sich jedoch auf den Stichtag 01.01.2002. Nutzen
Sie die Euro-Umstellung als strategische Chance für Ihr Unternehmen
und hinterfragen Sie den Aufbau und die Abläufe in Ihrer Ordination
in Hinblick auf Verbesserungen.
Laut Gesetz beginnt die Doppelwährungsphase
mit 01.10.2001 und ist bis zum 28.02.2002 verpflichtend. Doch bereits
vorher ist die Notwendigkeit zur Vorbereitung für die temporäre
doppelte Währungsangabe und die vollständige Umstellung
des Rechnungswesen auf den Euro ein brennheißes Thema.
Für die bevorstehende Bargeldumstellung und die Ausgabe der Euro-Banknoten
und Münzen vor dem Umstellungsstichtag wird bereits von den Banken
Vorsorge getroffen.
Die Banken und Finanzämter verteilen Informationsmaterial, das
die wichtigsten Punkte der Euro-Bargeldumstellung ab dem 01.01.2002,
wie die Umrechnung, Geldscheine und Münzen, doppelte Preisauszeichnung,
Zeitplan, Konten, Sparbücher und Steuern beinhaltet.
Das Euro-Startpaket für Unternehmer
kann bereits bei Ihrer Bank bestellt werden. Es besteht derzeit nur
aus neuen Münzen und dient primär zur Umgewöhnung.
Fixer Umrechnungskurs
Der von der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) festgesetzte
fixe Umrechnungskurs
beträgt
1 Euro = 13,7603 Schilling
Schilling in Euro Euro in Schilling
10 Groschen 0,726 Cents Cent 0,137603 Schilling
50 Groschen 3,63 Cents 5 Cent 0,688 Schilling
1 Schilling 7,26 Cents 10 Cent 1,37 Schilling
5 Schilling 36,3 Cents 50 Cent 6,88 Schilling
10 Schilling 72,67 Cents Euro 13,7603 Schilling
50 Schilling 3,63 Euro 5 Euro 68,80 Schilling
100 Schilling 7,267 Euro 10 Euro 137,60 Schilling
1000 Schilling 72,67 Euro 100 Euro 13760,30 Schilling
In den ersten Monaten wird zur Umrechnung
ein Euro-Taschenrechner unabdingbar sein.
Ab dem 01.01.2002 müssen alle Honorarnoten,
Rechnungen, Banküberweisungen, Verträge und auch die Steuererklärungen
ausschließlich in Euro ausgefertigt werden. Nur beim Bargeld
gibt es bis 28.02.2002 eine kurze Frist des parallelen Geldumlaufes,
wobei auch bei Bezahlung in Schilling das Wechselgeld in Euro zurückgegeben
werden muss.
Die Umstellung vom Schilling auf den Euro
wird die österreichische Wirtschaft insgesamt mehr als S 20 Mrd.
kosten. Den Hauptkostenanteil werden die Banken, die Industrie und
der Handel tragen. Die Regierung verspricht, dass der Countdown zum
Euro ohne Nachteile für Konsumenten bei der Umrechnung von Schilling
in Euro vor sich gehen wird. Der Umtausch von Schilling ist gesetzlich
unbefristet gesichert. Sondergedenkmünzen in Gold und Silber
und der "Wiener Philharmoniker" sollten keinesfalls zum
Nennwert umgetauscht werden, da der Sammler- und Metallwert bei weitem
über dem Nominale liegt. Die Auszeichnung in Schilling oder Euro
kann diesen Wert nicht beeinflussen. Gesetzlich vorgesehen ist auch,
dass bis zur endgültigen Währungsumstellung auf den Euro
eine doppelte Währungsauszeichnung verpflichtend ist. Missverständnisse,
dass der eine Vertragspartner von Schilling spricht und der andere
von Euro sollen damit ausgeschlossen sein.
Die Umstellung auf die neue Währung
betrifft:
Das Rechnungswesen
Die größte Umstellung wird
voraussichtlich Ihr Steuerberater vorzunehmen haben.
Ab 01.10.2001 werden die Honorarnoten bereits in beiden Währungen
auszustellen sein. Mit
01.01.2002 sind alle buchhalterischen Aufzeichnungen in Euro zu führen.
Schillingbeträge verlieren zum 31.12.2001 ihre Gültigkeit.
Achten Sie bis zur gänzlichen Währungsumstellung auf die
Währungsangabe. Sie darf z.B. auf einem Erlagschein nicht nachträglich
verändert werden.
Die Bankkonten
Bestellung von Euro-Erlagscheinen: mit
01.01.2002 werden alle Konten, Sparbücher, Daueraufträge,
Bankomat und sonstige Systeme endgültig auf den Euro umgestellt.
Die Finanzierung
Mit der Einführung des Euro wird
zweifellos auch der Wettbewerb unter den Banken zunehmen.
Analysieren Sie die Bankdienstleistungen und die Kosten genau, um
die für Sie optimalen Bankverbindungen auszuwählen. Vielleicht
können Sie damit für Ihr Unternehmen umständliche Abläufe
vereinfachen und Kosten senken.
Am Euro-Markt wird es für Sie einen leichteren Zugang zu kostengünstiger
Finanzierung geben.
Die Umstellung auf den Euro wird die Konkurrenz zwischen den Banken
in Europa
verschärfen und für Sie den Zugang zu anderen Banken in
Europa erleichtern.
Prüfen Sie in Zukunft genau, ob Ihnen die Deutsche Bank in Hannover
ein günstigeres
Finanzierungsangebot unterbreiten kann als etwa Ihre Hausbank in Österreich.
Der Vollständigkeit halber wollen
wir erwähnen: An den Vertragsbestimmungen von
Kreditverträgen ändert sich durch die Einführung des
Euro gar nichts. Kredite die auf
Schilling lauten werden ab dem 01.01.2002 in Euro zurückgezahlt.
Kreditsumme, Zinssatz und Laufzeit bleiben natürlich unverändert.
Nur diejenigen
Referenzzinssätze die mit der Einführung des Euro wegfallen,
z.B. "VIBOR" werden
durch Ihre Nachfolger, z.B. den "EURIBOR" ersetzt.
Die Umstellung der Schillingkredite auf den Euro erfolgt mit 01.01.2002
zwingend.
Bar oder nicht bar - das ist hier die
Frage
Viele barzahlende Patienten sprechen im Regelfall dafür, dass
die Bareingänge
bis 01.01.2001 in Schilling geführt werden.
Machen Sie sich trotzdem mit dem Handling des Euro vertraut.
Spätestens in der Doppelwährungsphase im Jänner und
Februar 2002, wo Sie Ihre
Patienten mit Schilling und Euro "überhäufen",
haben Sie für die Abwicklung
des Zahlungsverkehrs in Ihrer Ordination ganz besonders schwierige
Zeiten zu
erwarten. Heute haben Sie es mit sieben verschiedenen Schillingmünzen
und
fünf verschiedenen Banknoten zu tun, ab 2002 sind acht neue Euro-Münzen
und sieben
neue Euro-Banknoten im Umlauf.
Für Zahlungen an das Finanzamt besteht
auch die Möglichkeit das Internet zu benützen:
www.bezahlen.at
Berücksichtigen Sie bei Ihren Vorbereitungen für die Doppelwährungsphase
bitte, dass Ihre Mitarbeiter im Normalfall keine Rechenkünstler
sind. Für genügend Euro-Rechner
ist zu sorgen.
Hier noch einmal - sicherlich ohne
Anspruch auf Vollständigkeit -
einige Tipps für die schwierige Zeit ab Jänner 2002: