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Krebs: Zwei Drittel aller Tumorpatienten leiden unter dem Fatigue Syndrom

04.07.2005

So leiden 40% aller Tumorpatienten an einer ausgeprägten Anämie, wobei sowohl die Tumor-induzierte als auch die Chemo- und Radiotherapie-induzierte Anämie zu beobachten sind. Die Ursachen sind meist multifaktoriell bedingt.

Je nach Krebsart leiden 70 – 100% der Betroffenen unter Fatigue. Fatigue ist das häufigste unbehandelte Symptom von Krebserkrankungen und von Krebstherapien und kann auch noch Jahre nach Beendigung der Behandlung andauern. Diese besondere Form der Erschöpfung hat nichts mit üblicher Müdigkeit oder vorübergehenden Überlastung zu tun. Fatigue ist eine extremer körperlicher, geistiger und seelischer Erschöpfungszustand, der für einen gesunden Menschen kaum nachvollziehbar ist. Es fehlt die Energie für die Bewältigung alltäglicher Aufgaben wie arbeiten, einkaufen, kochen – manchmal ist sogar essen zu anstrengend!

Fatigue Syndrom bedeutet Verlust von Lebensqualität für Krebspatienten 60 Prozent der Patienten fühlen sich im Alltag durch Fatigue stärker beeinträchtigt als durch Schmerzen. Hoffnungslosigkeit, Isolation und Einsamkeit sind die Folgen.

Zu wenig Aufklärung – zu wenig Behandlung Obwohl Fatigue eine häufige Begleiterscheinung der Krebstherapie bzw. einer Krebserkrankung an sich ist, wird kaum darüber gesprochen. Einerseits glauben Patienten, die Erschöpfung hinnehmen zu müssen, weil man „eh nichts dagegen tun kann“, andererseits haben sie Angst, dass die Intensität der Chemotherapie reduziert und ihre Erkrankung nicht mehr ausreichend behandelt werden könnte. Außerdem haben Patienten eine Scheu davor, als „unbequem“ eingestuft zu werden, wenn sie „bloß über ihre Befindlichkeit“ klagen.

Tatsächlich ist es ein Anliegen der Ärzte, ihre Patienten optimal zu behandeln und ihnen eine maximal gute Lebensqualität zu ermöglichen. Dazu ist es wichtig, dass die Patienten über alle Symptome berichten, sei es Übelkeit, seien es Schmerzen und natürlich auch über Erschöpfung, Müdigkeit und Depressionen (die sehr häufig zusammen mit Fatigue auftreten – als Folge oder auch als Ursache davon!) sprechen.

Fatigue ist ein wichtiger Hinweis für das Vorliegen ernsthafter Erkrankungen „Fatigue ist ein wichtiges Symptom, das auf ernstzunehmende Prozesse im Körper hinweist, wie z.B. Vorliegen einer Krebserkrankung, Blutarmut, Infektion, Depression, Hormonmangel, massive Störung des Mineralstoffwechsels, Unterernährung und andere. Jedenfalls sollte eine rasche Abklärung der zugrundeliegenden Ursachen erfolgen um eine entsprechende Behandlung einleiten zu können“, meint Professor Heinz Ludwig, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung – Zentrum für Medizinische Onkologie und Hämatologie im Wilhelminenspital Wien.

Chemotherapie und Strahlenbehandlung können ebenfalls Fatigue hervorrufen. Diese Behandlungsformen zerstören schnellwachsende Zellen des Körpers, wobei nicht nur Tumorzellen, sondern auch rasch wachsende Zellen, wie z.B. des blutbildenden Knochenmarks in Mitleidenschaft gezogen werden. Dadurch kommt es zum Sistieren der Blutbildung mit deutlicher Abnahme der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen.

Ein Mangel an weißen Blutkörperchen führt zu einer massiven Schwächung der körperlichen Abwehr und nicht selten als Folge zu schweren Infektionen. Die meist durch Bakterien hervorgerufenen Infektionen können zu einer Leistungseinschränkung und Erschöpfung führen. Je früher dies erkannt wird umso eher kann eine entsprechende Behandlung mit Antibiotika eingeleitet werden.

Anämie als häufige Ursache für Fatigue Eine der häufigsten Ursachen der Fatigue ist der Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die dadurch entstehende Blutarmut (Anämie) senkt das Energieniveau im Körper drastisch, denn die Erythrozyten sind für den Sauerstofftransport zuständig. Das Gehirn benötigt besonders viel Sauerstoff. Daher ist nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit bei Blutmangel herabgesetzt.

Eine rasche Behandlung verschafft Abhilfe „Sofortige Abhilfe kann eine Bluttransfusion schaffen. Die Wirkung von Transfusionen hält allerdings nur wenige Tage bis maximal 2 Wochen an. Außerdem sind Bluttransfusionen mit Risiken behaftet, wie z. B. die Übertragung von Infektionen und immunologischen Reaktionen,“ erklärt der anerkannte Onkologe und Past- Präsident der Europäischen Gesellschaft für medizinische Onkologie, Prof.Dr. Heinz Ludwig.

Sehr gut verträglich ist hingegen die Injektion von Darbepoietin alfa, einem gentechnisch hergestellten Wachstumsfaktor, der die körpereigene Bildung von Erythrozyten anregt. Dieser Wachstumsfaktor kann von den Patienten leicht selbst injiziert werden – das ist nur einmal alle drei Wochen nötig: mit einer besonders handlichen Selbstinjektionsvorrichtung führt das Darbepoetin alfa zu einer raschen Korrektur der Tumoranämie.

Eine Informationsoffensive des Wilhelminenspital trägt zur Aufklärung bei. Die Broschüre "Erschöpfung bei Krebs" sowie sämtliche Hintergrundinformationen erhalten Sie über: FISCHILL PR, Dr. Britta Fischill; Kochgasse4/10, 1080 Wien ++43 1 408 68 24-11 office@fischill.at (23.06.2005)

© medizin.at / Fischill


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