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Hörschäden durch Freizeitlärm

23.03.2004

Bei Kindern und Jugendlichen treten zunehmend Hörschäden auf, die durch "Freizeitlärm" wie laute Musik oder lautes Kinderspielzeug bedingt sind. Zur Prävention dieser Hörschäden existieren zwar Materialien und Maßnahmen, ein Nachweis ihrer Wirksamkeit steht bisher aus. An der Universität Koblenz-Landau werden jetzt Messinstrumente zur Evaluation verschiedener Lärmpräventions-maßnahmen entwickelt.

Dass Lärm krank machen kann, ist keine neue Erkenntnis. Erschreckend ist, dass auch bei Kindern und Jugendlichen zunehmend Hörschäden auftreten, die durch "Freizeitlärm" wie laute Musik, lautes Kinderspielzeug oder Feuerwerkskörper, bedingt sind. Es gibt inzwischen eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, der Entwicklung von Hörschäden bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen.

Die eingesetzten Materialien beziehungsweise durchgeführten Programmbausteine werden bisher nur vereinzelt auf ihre Qualität und Wirksamkeit hin überprüft. Veröffentlichte Evaluationsstudien und standardisierte Messinstrumente liegen derzeit noch nicht vor.

Aufgabe des Projektteams des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (Zepf) an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau ist es "Messinstrumente zu entwickeln, die zur Evaluation verschiedener Ansätze der Lärmprävention eingesetzt werden können und diese im Rahmen einer Evaluationsstudie exemplarisch zu überprüfen", so die Projektleiterin PD Dr. Gabriele Dlugosch. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung

Folgende Maßnahmen werden einer Evaluation unterzogen: (1) der Aktionstag "Hören ist Leben" der Techniker Krankenkasse Baden-Württemberg, der bei Realschülern der siebten Klasse durchgeführt wird. (2) ein Unterrichtskonzept für Drittklässler. Dieses aus sechs Unterrichtseinheiten bestehende Programm basiert auf den Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) über "Lärm und Gesundheit" und wird in Kooperation mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V. (UfU) erstellt und durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird es möglich sein, Aussagen über den Nutzen dieses Programms zu machen, das in der Folge standardmäßig eingesetzt und überprüft werden kann.

Die auf den BzgA-Programmbausteinen basierende Maßnahme wird im Verlauf des Frühjahrs 2004 in Berliner Grundschulen (Klassenstufe drei) durchgeführt. Um methodisch aussagekräftige Daten zu erhalten, wird eine Vergleichsgruppe einbezogen, die als Wartegruppe konzipiert ist (Schülerinnen und Schülern der gleichen Klassenstufe vergleichbarer Schulen, die zeitversetzt an der Maßnahme teilnehmen). Die Stichprobengröße beträgt zirka 200 Kinder pro Gruppe. Als zusätzliche Datenquellen werden die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern herangezogen.

Die Aktionstage finden in zwei Realschulen (Klassenstufe 7) in Baden-Württemberg statt. Geplant ist jeweils ein Aktionstag bei rund 70 Realschülerinnen und -schülern, die wiederum in den beiden Schulen zeitversetzt stattfindet. Der erste Aktionstag fand bereits im November 2003 statt und wurde mit Hilfe einer Erstbefragung vor dem Aktionstag und einer Zweitbefragung nach dem Projekttag mit eigens hierfür entwickelten Fragebogen wissenschaftlich begleitet.

Nach Abschluss des Forschungsprojekts stehen im August 2005 zum einen geprüfte Verfahren zur (Selbst- oder Fremd-)Evaluation von Lärmpräventionsmaßnahmen zur Verfügung, zum zweiten wurden zwei verschiedene Ansätze der Lärmprävention auf ihre Qualität und Wirksamkeit hin untersucht.

© medizin.at / Universität Koblenz


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