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Fünf Jahre Tumortherapie mit schweren Ionen

02.05.2003

Vor fünf Jahren, am 13.Dezember 1997, wurde am Schwerionenbeschleuniger der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) erstmals in Europa ein Tumor-Patient mit Kohlenstoff-Ionenstrahlen behandelt.

Dabei wurde ein neues, bis heute weltweit einzigartiges Verfahren eingesetzt, das sich von allen anderen Therapien - konventionellen und Teilchentherapien - stark unterscheidet. Bisher sind über 150 Patienten mit bis zu hundertprozentiger Tumorkontrolle für bestimmte Tumorarten behandelt worden. Im Frühjahr nächsten Jahres soll mit dem Bau eines klinischen Beschleunigerzentrums in Heidelberg begonnen werden.

Die GSI betreibt eine mehrere hundert Meter lange Beschleunigeranlage, mit der schwere Ionen fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können. Sie werden zur Grundlagenforschung auf breiter Basis, in Kern- und Atomphysik, Plasmaphysik, Materialforschung und Strahlenbiologie genutzt. Unter Leitung von Prof. Kraft wurden in langjährigen biophysikalischen Forschungsarbeiten, Kohlenstoffstrahlen als das optimale Werkzeug für die Tumortherapie etabliert. Kohlenstoffstrahlen erzeugen erst am Ende ihrer Reichweite im Tumor ihre größte Wirkung und führen zu einer hohen Inaktivierung der getroffenen Tumorzellen. Im Eingangskanal, zwischen Hautoberfläche und Tumor werden nur wenige, meist reparable Zellschäden verursacht. Dies führt im besten Fall zu einer Tumorkontrolle von 100% für Chondrosarkome.

Mit einem bei GSI entwickelten Scanverfahren kann der Strahl millimetergenau über ein beliebiges Tumorvolumen gerastert werden. Außerdem kann der Ionenstrahl im Patienten durch eine geringe Aktivität von Positron-Emittern mit einer PET-Kamera (Positronen-Emissions-Tomographie) von außen kontrolliert werden.

Bisher sind mehr als 150 Patienten sehr erfolgreich und mit nur sehr geringen Nebenwirkungen behandelt worden. Auch wenn für die Mehrheit der Patienten noch keine abschließende Beurteilung abgeben werden kann, liegt die Heilungsrate sehr deutlich über der der konventionellen Tumorbestrahlung.

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