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Stammzell-Manipulation kann Blutkrebs auslösen

19.04.2002

Die genetische Manipulation von Stammzellen kann bei Mäusen Leukämie auslösen, berichtet die heutige Ausgabe des Magazins "Science" und zeigt damit eine Grenze der Gentherapie auf. Wird in das Erbgut ein künstlich erzeugtes Gen eingebaut, so kann das Genmuster der Stammzellen erheblich gestört werden.

Die Forscher entdeckten, daß die genetische Veränderung von blutbildenden Stammzellen, wie sie etwa bei der Therapie schwerer angeborener Immundefekte bei Kindern eingesetzt wurde, unter bestimmten Voraussetzungen bei Mäusen Leukämie auslösen kann. Verantwortlich für die unerwünschte Entartung der Blutzellen ist eine Nebenwirkung des zur Zeit bei der Gentherapie am häufigsten eingesetzten Gen-"Taxis". Es handelt sich dabei um ein bestimmtes Virus, das - nachdem es künstlich "entschärft" wurde - die Gene in die Zellen transportiert.

An die genetische Manipulation menschlicher Organ-Stammzellen werden große therapeutische Erwartungen geknüpft. In Tiermodellen und auch bei einigen Kindern mit seltenen angeborenen Immundefekten gelang es Medizinern bereits, durch solche Eingriffe bislang nicht beherrschbare Erkrankungen deutlich zu lindern oder sogar zu heilen. Doch wie bei anderen Therapieformen ist zu befürchten, dass mit immer effizienteren Methoden auch Nebenwirkungen auftreten.

Die Forscher legen jedoch große Wert darauf festzuhalten, daß die Leukämie eine sehr spezifische Nebenwirkung des verwendeten Markierungsgenes handelt, die nicht alle Ansätze der Gentherapie betrifft. "Die Aufdeckung solcher Nebenwirkungen vor der klinischen Prüfung wird entscheidend zum Fortschritt der modernen Zell- und Gentherapie beitragen.Nur mit offenen Augen für die Grenzen neuer Technologien können wir die Methoden verbessern und deren Eignung für die Patienten einschätzen,"erklärt Prof. Baum von der Medizinischen Hochschule Hannover.

Wichtig sei es, "das Risiko bezüglich der Häufigkeit und Schwere solcher Nebenwirkungen möglichst genau zu kennen, um es gegen den erwarteten Nutzen für den Patienten abwägen zu können", so Dr. Fehse von der Einrichtung für Knochenmarktransplantation des UKE.

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