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Kalzium - nicht nur für die Knochen!

26.02.2002

Die Bedeutung von Kalzium für den Aufbau von Zähnen oder Knochen ist mittlerweile hinlänglich bekannt, daß Kalzium darüber hinaus eine Vielzahl von Lebensvorgängen der Zelle steuert, ist jedoch vielfach unbekannt. Ein internationaler Workshop der Academia Europaea und der Klaus Tschira Stiftung über die Steuerung von Lebensvorgängen durch Kalzium bringt neue Erkenntnisse...

Die Wirkungsweise des Kalziums ist Thema des internationalen Workshops "Calcium Signalling", der vom 7. bis zum 9. März 2002 in Heidelberg stattfindet. Eröffnet wird der Workshop von Erwin Neher, Nobelpreisträger für Medizin 1991 und Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, mit einem Vortrag über jüngste Forschungsergebnisse zur Wirkung von Kalzium-Ionen auf die Funktion von Nervenzellen im Gehirn.

In den letzten Jahren konnten Forscher zeigen, daß Änderungen in der Kalzium-Konzentration vielerlei Prozesse im Organismus steuern: Sie nehmen Einfluss auf die Kommunikation zwischen Nervenzellen in den sogenannten Synapsen, den Kontaktstellen zwischen Nervenzellen. Sie bestimmen, wie aktiv Enzyme und Gene sind und wann Hormone und Enzyme von einer Zelle ins Gewebe abgegeben werden. Sie beeinflussen sowohl die Zellteilung und damit sowohl das Wachstum als auch den Zelltod.

All diese Aufgaben werden in Gang gebracht, wenn sich die Kalziumkonzentration kurzfristig verändert. Erst in jüngster Zeit beginnen Forscher zu lernen, wie die außerordentlich komplizierten und vielfältigen Steuervorgänge ablaufen, die von diesen Signalen ausgelöst werden. Kommt es zu einer Störung der Kalziumsignale, laufen Lebensvorgänge aus dem Ruder. Krankheiten sind die Folge.

So können krankhafte Veränderungen der Kalzium-Steuerung können etwa zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen, wie Ole H. Petersen, Zellphysiologe der Universität in Liverpool und wissenschaftlicher Organisator des Workshops erläutern wird. Normalerweise steuern Kalziumsignale die Abgabe von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse. Verändern sich die Signale pathologisch, dann werden die Verdauungsenzyme nicht mehr abgesondert, sondern innerhalb der Zellen aktiviert.

Dies führt dazu, daß die Zellen zerstört werden. Es kommt zur Bauchspeicheldrüsenentzündung, die oft tödlich ist. Die Aufklärung der krankheitsauslösenden Vorgänge ist ein erster Schritt, um Gegenmaßnahmen zur Verhinderung der Krankheit zu entwickeln.

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