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Antikörper baut zerstörtes Immunsystem wieder auf

13.02.2002

Immunbiologen der Universität Würzburg sind auf einer vielversprechenden Spur um eine Therapie zu entwickeln, die Patienten mit einem zusammengebrochenen Immunsystem helfen könnten.

Für die Erkennung und Vernichtung von Krankheitserregern sind im Körper des Menschen bestimmte Zellen zuständig, die Lymphozyten. Sinkt deren Zahl zu stark ab, kann das Immunsystem nicht mehr arbeiten - wie es z. B. bei der Immunschwächekrankheit AIDS der Fall ist, aber auch nach einer Chemo- oder Strahlentherapie. Die Lymphozyten können sich zwar von alleine regenerieren, doch dieser Prozeß verläuft so langsam, daß die Patienten über Monate bis Jahre extrem infektanfällig bleiben.

Die Forscher der Universität Würzburg haben einen Antikörper isoliert, der die Immunzellen dazu bringt, sich schnell zu vermehren. Projektleiter Prof. Dr. Hünig: "Werden Ratten mit diesem Antikörper behandelt, dann vermehren sich ihre T-Lymphozyten rasch, ohne daß es zu erkennbaren schädlichen Nebenwirkungen kommt."

Dieser Effekt setzt auch ein, wenn die natürlich vorhandenen T-Lymphozyten der Ratten durch eine Bestrahlung zerstört wurden. Erhalten die Tiere danach gesunde T-Lymphozyten in geringer Zahl zugeführt, dann vermehren diese sich nur langsam: Erst nach einigen Monaten erreichen sie wieder fast normale Werte.

Werden die Ratten jedoch gleichzeitig mit dem Antikörper behandelt, dann beschleunigt sich die Erholung des Immunsystems so, daß schon nach drei Wochen im Vergleich zu unbehandelten Tieren 5-10fach erhöhte Lymphozytenzahlen im Blut gemessen werden. Außerdem zeigen die Tiere nach der Behandlung wieder eine Immunantwort gegen Modellantigene, wie etwa artfremde Proteine.

Der verwendete monoklonale Antikörper stimuliert die T-Lymphozyten, indem er an das CD28-Oberflächenmolekül dieser Immunzellen bindet. Die Arbeitsgruppe von Prof. Hünig untersucht jetzt, ob ein Immunsystem, das durch eine CD28-Therapie wieder aufgebaut wurde, auch tatsächlich Schutz vor infektiösen Erregern verleiht. "Wir hoffen, mit diesen Untersuchungen einen Weg zu finden, über den sich die Abwehrreaktionen bei immunologisch beeinträchtigten Patienten effizient wiederherstellen lassen", so der Professor.

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