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Hämorriden: Schmerzarme und effektive Operationsmethode

15.11.2001

Das Krankenhaus Schwarzach bietet seinen Patienten seit 1998 – damals als erstes Spital in Österreich - eine neue Operationsmethode zur Behandlung von Hämorriden. Mit der in Schwarzach bereits bei 260 Patienten erfolgreich angewandten Methode nach Longo wird die Ursache der Erkrankung behandelt: die beschädigte Aufhängung der Hämorriden.

Da Wunden im schmerzempfindlichen Analbereich vermieden werden, ist der Patient in der Regel schon am ersten Tag nach der Operation schmerzfrei. Der Stuhlgang ist problemlos. Die Spitalsentlassung erfolgt normalerweise bereits am zweiten Tag nach der Operation, der Patient ist innerhalb kürzester Zeit wieder einsatzfähig.

Nahezu jeder zweite Österreicher leidet unter Hämorriden. Schmerzen, Blutabgang, Juckreiz und Entzündungen im Afterbereich sind erste Hinweiszeichen. Bei fortgeschrittenen Beschwerden ist eine Operation zu empfehlen. Die schmerzarme Methode nach Longo macht diese – früher gefürchtete – Operation für den Patienten weitaus angenehmer. Bei den bisher üblichen Operationsmethoden wurden die Hämorridalknoten weggeschnitten. Es entstanden große Wundflächen in der hochempfindlichen Haut des Afters, die einige Tage lang äußerst schmerzhaft waren. Nach dem Spitalsaufenthalt waren in der Regel noch einige Wochen Krankenstand notwendig. Wochenlange Kontrollen, Aufdehnungen und meist auch Einnahme von Schmerzmitteln waren unvermeidbar.

Seit Ende der 90er Jahre wenden Chirurgen in Europa verstärkt ein Behandungsverfahren an, das gezielt an der Ursache des Hämorridalleidens – der beschädigten Aufhängung – ansetzt. Hämorriden sind natürliche Schleimhautpolster aus Venengeflechten, Bindegewebe und Muskelfasern im untersten Teil des Mastdarms. Sie sind neben dem eigentlichen Schließmuskel für den Feinverschluss des Enddarms verantwortlich.

Diese Hämorridalpolster sind normalerweise im Bereich des Schließmuskels im Enddarm durch Bindegewebs- und Muskelfasern befestigt. Wird diese "Aufhängung" durch häufiges übermäßiges Pressen beim Stuhlgang oder erhöhten Druck im Bauchraum (z. B. in der Schwangerschaft) geschädigt, gleitet die Schleimhaut mit den Polstern nach unten. Durch die Verlagerung kommt es zu einer Abflussbehinderung des Blutes. Die Polster vergrößern sich – krankhafte Hämorriden entstehen.

Nach der Methode nach Longo wird im schmerzunempfindlichen Enddarm ein ca. zwei bis drei Zentimeter breiter Schleimhautring ausgestanzt und die Hämorriden werden in den Analkanal zurückgezogen. Die Polster werden dort, wo sie hingehören, fixiert. Dadurch kommt es automatisch zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr und damit zur Abschwellung der Polster. Gleichzeitig ist die Methode sehr schonend, da die empfindliche Haut des Afters nicht berührt wird.

An der Abteilung Chirurgie des Krankenhauses Schwarzach wird die Operation nach Longo bereits seit Beginn des Jahres 1998 angewandt: "Nach unserer Erfahrung zeichnet sich diese Methode durch eine hohe Erfolgsrate und eine hervorragende Patientenzufriedenheit aus", meint Prim. Dr. Franz G. Messenbäck, Leiter der Abteilung: "Probleme bei den alten Verfahren wie Verengung des Afters und Wiederkehren von Hämorriden in 5% der Fälle, konnten wir nach Anwendung der neuen Methode in drei Jahren nicht beobachten."

Hämorridalleiden betreffen fast die Hälfte der Bevölkerung, fast jede Altersgruppe, beide Geschlechter gleichermaßen. Es gibt vier verschiedene Stadien der Erkrankung. Während bei Stadium I (vergrößerte Hämorridalpolster mit Beschwerden) und II (Vorfall von Knoten, die sich von allein wieder zurückziehen) meist eine konservative (nicht operative) Behandlung wie Salben oder Verödung angewandt wird, werden die Stadien III (Vorfall von Knoten, die manuell wieder zurückgeschoben werden müssen) und IV (vorgefallene Knoten, die sich nicht mehr zurückschieben lassen) operativ behandelt.

Den Patientenratgeber "Hämorriden - Operation nach Longo hilft: schmerzarm und sicher" können Sie per e-mail (Adresse: haemorriden.ethicon@jnj.at) bzw. unter der Telefonnummer 01/360 25-341 anfordern.

© medizin.at / Presse


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