"Grünling" möglicherweise gesundheitsschädlich
30.10.2001
In den letzten 8 Jahren sind in Frankreich 12 Menschen nach dem Verzehr des "Grünling" genannten Speisepilzes schwer erkrankt. 3 Personen sind verstorben. Der wissenschatliche Name des Pilzes lautet "Tricholoma equestre".
Forschungen französischer Wissenschaftler weisen darauf hin, daß der Pilz bei empfindlichen Menschen eine "Rhabdomyolyse" auslösen kann. Dabei kommt es zu einem Zerfall und Abbau von Muskelzellen, der sich in Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Müdigkeit äußert und zum Tod durch Nieren- oder Herzversagen führen kann.
Ausgelöst wird der Muskelzellzerfall durch die verstärkte Ausschüttung bestimmter Enzyme, die vermutlich durch Inhaltsstoffe des Pilzes ausgelöst wird. Dies ergaben Fütterungsversuche mit Mäusen, die von den französischen Forschern durchgeführt wurden (New England Journal of Medicine, Vol. 345, No 11, September 2001). Durch diese Untersuchungen erhärtete sich der Verdacht, daß Grünlinge Ursache einer Rhabdomyolyse sein können, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden. Welcher Inhaltsstoff des Pilzes für diesen Effekt verantwortlich ist, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden.
Der Grünling wächst zwischen August und November auf Sandböden in Laub und Nadelwäldern, bevorzugt in der Nähe von Kiefern. Sein Hut ist 5-9 cm breit und von gelb-grünlicher bis rötlich-brauner Farbe. Die Lamellen sind gelb, der Stiel ist in der Farbe etwas heller als der Hut. Das Fleisch des Grünlings ist gelblich-weiß und fest.
Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin rät in einer Pressemitteilung vom Verzehr des Grünlings ab, bis die genauen Ursachen der Todesfälle geklärt sind.
Bei geringstem Verdacht auf eine Pilzvergiftung bzw. gesundheitliche Beschwerden nach einer Pilzmahlzeit sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt oder ein Giftinformationszentrum befragt werden. Wenn noch vorhanden, sollten Pilze, Abfälle vom Putzen der Pilze oder Reste der Mahlzeit gezeigt werden.
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