Rauchgasvergiftung: Die unsichtbare Gefahr
02.10.2001
Bei Bränden wird die Gefahr einer Verletzung durch Feuer meist sehr ernst genommen, jedoch wird die Möglichkeit einer Rauch- bzw. Reizgasvergiftung häufig unterschätzt und führt dann zu sehr schwerwiegenden Komplikationen. Wo nun liegen die Gefahren der Rauchgasvergiftung?
Bei Verbrennung von organischen Materialien (Gas, Holz oder Kohle), Bränden
mit Rauchentwicklung in geschlossenen Räumen, bei unvollständiger
Verbrennung in schlecht ziehenden Öfen sowie in Auspuffgasen kommt es zur
Entwicklung von Rauchgas und Kohlenmonoxyd (CO).
CO ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses, giftiges Gas. Im Freien
verflüchtet sich das Gas rasch, außer bei Großbränden, in geschlossenen
Räumen besteht jedoch große Gefahr! Kohlenmonoxyd - Luftgemisch ist hoch explosiv - das Einschalten eines Lichtschalters, ein brennendes Streichholz /Feuerzeug oder Zigarette können eine Explosion hervorrufen.
CO hat eine 300-fach stärkere Bindung an das Hämoglobin (Blutfarbstoff und
Transportmolekül für den Sauerstoff) als Sauerstoff und verdrängt diesen; die betroffenen Menschen haben dadurch eine rosige Hautfarbe.
Die Rauchgas/CO-Vergiftung ist tückisch, die leichten Erstsymptome wie
Husten, Schwindel, Erbrechen, Sehstörungen und psychische Veränderungen wie
Verwirrtheit werden oft bagatellisiert. Es kommt dann zu schwerer Atemnot,
die Gefahr einer tiefen Bewusstlosigkeit bis zum Kreislaufstillstand bedroht
das Leben der Betroffenen. Außerdem können Komplikationen wie schwere
Lungenprobleme noch bis zu Tagen später auftreten.
Bei Erste-Hilfe Maßnahmen steht der Selbstschutz im Vordergrund - Notruf 122
durchführen! Nach der Bergung durch Spezialkräfte soll der Ersthelfer die
Lebensfunktionen kontrollieren und die entsprechenden lebensrettenden
Sofortmaßnahmen durchführen.
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