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Stürze in Pflegeheimen: Erkennung von Gefährdeten

20.07.2001

Stürze und Sturzgefährdung sind oft die Ursache von Pflegebedürftigkeit und stellen, wenn bereits Pflegebedürftigkeit besteht, ein schwerwiegendes Problem in Alten- und Pflegeheimen dar. Nach Aussagen von Dr. Carsten Meyerhoff, Universität Ulm, ist es möglich, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, die ein hohes Sturzrisiko aufweisen, bereits im voraus zu identifizieren.

Während des Beobachtungszeitraumes stürzten von 472 untersuchten Alten- und Pflegeheimbewohnern stürzten 133 ein- oder zweimal, 115 stürzten dreimal und mehr. Bei Personen, die Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis hatten und mit aggressiv-agitiertem Verhalten war das Sturzrisiko erhöht. Urininkontinente Bewohner stürzten besonders oft. Personen, die im letzten halben Jahr vor der Befragung gestürzt waren, hatten auch ein hohes Risiko, im Verlauf des folgenden Jahres zu stürzen.

Durch eine Abfrage früherer Stürze und der Urininkontinenz sowie eine Beurteilung der Hilfestellung, die ein Bewohner bei der Fortbewegung benötigt, kann, bereits das Pflegepersonal zu einer differenzierteren Risikoabschätzung für Stürze kommen und Maßnahmen zur Vermeidung ergreifen, stellt Meyerhoff fest. Zu diesen Maßnahmen zählen z.B. das Training von Muskulatur, Aufmerksamkeit und Koordination; die Behandlung von Inkontinenz; die Behandlung von motorischer Unruhe; Anleitung und Hilfe für Bewohner, die bei der Fortbewegung auf Hilfestellung angewiesen sind.

Dabei erfolgt das Training von Muskulatur, Aufmerksamkeit und Koordination auch bei alltäglichen Verrichtungen. Die Bewohner sollen daher neben gezielten Programmen im Alltag zu möglichst großer Mithilfe bei den pflegerischen Tätigkeiten motiviert werden.. Die Bewegungsprogramme müssen in den Tagesablauf integriert sein, so daß sie zu selbstverständlichen Bestandteilen werden. Ein vielfältiges Angebot ist anzustreben, das die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten berücksichtigt. Bei besonders sturzgefährdeten Personen bietet sich der Einsatz von Hüftprotektoren (»Sturzhosen«) an. Nicht außer acht gelassen werden dürfen aber auch die umgebungsbedingten Stürze. Ein Programm zur Vermeidung von Stürzen kann nicht vollständig sein ohne die architektonischen Gegebenheiten zu Berücksichtigen

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