Auf der Spur des Cocktail-Party-Effekts
13.03.2001
Das Phänomen ist alltagsbekannt: Inmitten undurchdringlichen Stimmengewühls, Hintergrundmusik und anderer Ablenkungen das eigene Wort zu verstehen, ist schwer - und doch hört man auch aus größerer Distanz eines: Den eigenen Namen... Ein neues Forschungsvorhaben versucht, diesem Effekt auf die Spur zu kommen.
Schlagartig kehrt Unruhe ein: Wer hat da wohl was über mich erzählt? Das als "Cocktail-Party-Effekt" bezeichnete Phänomen ist bislang ungeklärt und soll nun - unterstützt von der VolkswagenStiftung - in zwei Kooperationsprojekten untersucht werden. Man erhofft sich dadurch Anstoß zu neuen Strategien etwa bei der Entwicklung von Hörhilfen.
Hinter dem Cocktail-Party-Effekt - also der Trennung eines bestimmten akustischen Musters, wie eben einer einzelnen Stimme, vor einem ähnlichen akustischen Hintergrund - steckt ein komplexer kognitiver Vorgang:
Verschiedene akustische Komponenten werden zunächst miteinander verbunden, dann von den überlagernden Stimmustern anderer Sprecher abgetrennt und schließlich individuell verfolgt.
Geht diese Fähigkeit verloren, kann das ein erster Hinweis auf fortschreitenden Hörverlust sein; eine Beeinträchtigung, die etwa in einem Audiogramm (noch) nicht zu erkennen wäre. Für die Verbesserung von Hörhilfen könnten die Untersuchungen hilfreich sein, denn mit marktüblichen Hörgeräten sind komplexe akustische Situationen nur schwer zu bewältigen.
Wie wichtig es ist, diesen "Cocktail-Party-Effekt" zu erforschen, liegt auf der Hand - gerade, weil solche Störungen vor allem bei jungen Menschen zunehmend beobachtet werden und sich eine weitere Verschlechterung des Hörvermögens durch frühzeitiges Training positiv beeinflussen lässt.
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