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Vitaminpillen: Vorsicht vor Überdosierung und Selen

23.01.2001

Ungesunde Ernährung und die Last des Alltags beanspruchen nicht nur die Lebensgeister sondern auch das Vitaminreservoir: Nach Werbeaussagen drohen Mangelerscheinungen. Der Erfolg: Der Markt für Vitaminpillen ist riesig. Doch was können die kleinen Helfer?

Vor allem jene, die ohnehin auf ihre Gesundheit achten, zählen zu den Käufern der Vitaminkompositionen - Raucher und Fast-Food-Esser allerdings sind meist kaum interessiert, zumal einige Produkte auch nicht eben billig sind.

Doch nach Meinung der meisten Ernährungswissenschafter sind Vitaminzusätze überflüssig, soferne abwechslungs- und pflanzenreiche Kost auf den Tisch kommt. Möchte man der Ernährungsqualität mittels Pillen auf die Sprünge helfen, sollte besonders auf die Empfehlungen der Ernährungswissenschaft zum Tagesbedarf und die Angaben der Hersteller zu den enthaltenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen geachtet werden.

Da eine Vielzahl von Lebvensmitteln bereits mit Vitaminen "angereichert" ist, empfiehlt sich in jedem Fall der Griff zu niedrigdosierten Vitaminpräparaten - und dies nur, wenn Krankheiten oder Operationen die Nährstoffaufnahme stören. Auch bei Diäten kann eine Zusatzversorgung sinnvoll sein. Ansonsten sind Obst und Gemüse den Pillen bei weitem vorzuziehen.

Ob diese Empfehlungen von den Herstellern auch eingehalten werden, überprüfte nun die Zeitschrift "Öko-Test" an insgesamt 24 Produkten, die von Professor Gerd Glaeske, Pharmakologe an der Universität Bremen, und Labors beurteilt wurden.

Dabei wurden 15 der getesteten Produkte als "mit Einschränkungen empfehlenswert" eingestuft. Insgesamt fenden sich bei mehr als der Hälfte der Produkte Überdosierungen: Gerade bei den fettlöslichen Vitaminen A und D ist dies problematisch, so etwa kann zuviel Vitamin A während der Schwangerschaft Mißbildungen auslösen.

Weniger harmlos ist das oft als mögliche Krebsprophylaxe gepriesene Selen: Immerhin acht Mittel enthalten Selen, das jedoch schon in relativ geringer Menge giftig ist. Prof. Glaeske hält angesichts der Zzusammensetzung mitteleuropäischer Ernährung eine zusätzliche Zufuhr von Selen für überflüssig, zumal keine gesicherten wissenschaftlichen Ergebnisse zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Selen vorliegen.

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