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Gesundes Baby aus 9 Jahre lang eingefrorener Eizelle

17.01.2001

Für die Befruchtung "im Reagenzglas", die heute zu den Standardverfahren der Reproduktionsmedizin gehört, werden überzählige befruchtete Eizellen häufig für kürzere Zeit in tiefgekühltem Zustand aufbewahrt um z.B. im Falle einer Fehlgeburt für weitere Versuche herangezogen zu werden. Nun wurden Eizellen erstmalig nach so langer Lagerung wieder eingepflanzt. Mit Erfolg.

Weltweit erstmalig wurden nun an der Universität Bonn zwei Patientinnen befruchtete Eizellen eingepflanzt, die seit 9 Jahren gelagert wurden. Eine der Frauen brachte inzwischen einen gesunden Sohn zur Welt, die andere ist im 5. Monat einer Zwillingsschwangerschaft.

Bei der in-vitro-Befruchtung werden der Frau mehrere Eizellen entnommen und außerhalb des Körpers mit Spermien des Ehemannes befruchtet. Der Frau werden jedoch nun maximal drei befruchtete Eizellen eingepflanzt. Die restlichen Eizellen werden üblicherweise für weitere Versuche bei -194 Grad Celsius aufbewahrt.

Die Bonner Patientinnen sind inzwischen 39 und 44 Jahre alt und hatten sich 1991 einer erfolglosen künstlichen Befruchtung unterzogen. Aus medizinischen und persönlichen Gründen wurden auf Wunsch der Paare erst nach der neunjährigen Lagerung weitere Eizellen eingepflanzt.

Auch eine jahrelange Lagerdauer scheint keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Eizellen zu haben. Frauen könnten nach dieser Methode auch nach den Wechseljahren noch schwanger werden. "Rein theoretisch ist es durchaus möglich und nach deutschem Recht auch nicht verboten, daß sich eine Frau in jungen Jahren einige Eizellen entnehmen lässt, um dann möglicherweise Jahrzehnte später Mutter zu werden", erklärt der Bonner Reproduktionsmediziner Prof. Dr. van der Ven.

Damit ergäben sich für einige Frauen vielleicht attraktive Auswege aus dem Dilemma "Karriere oder Kinder." Eine ethische Debatte über dieses Thema hält van der Ven daher für außerordentlich wichtig. "Es stellt sich die Frage, bis zu welchem Alter eine Frau noch Mutter werden sollte. Andererseits: Wer wird das entscheiden?" Die Bonner Empfehlung geht dahin, Eizellen nur kurzzeitig zu lagern und vor dem 45. Lebensjahr einzusetzen.

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