BSE: Wieviel Restrisiko birgt Fleisch?
29.11.2000
Das deutsche Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin warnt in einer Presseerklärung, daß die Verbraucher angesichts der letzten BSE-Fälle durchaus ein Restrisiko tragen. Vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik kommt sogar die Empfehlung zu lactovegetarischer Kost!
Der einzige Weg, dieses zu vermeiden, sei laut dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, (bgvv.de)der Verzicht auf Rindfleisch und rindfleischhaltige Wurst, zumindest bis die Infektionswege
einwandsfrei geklärt sind.
Erst letze Woche war ein Tier BSE-positiv getestet werden, das geboren wurde, nachdem das Verfütterungsverbot für Tiermehl in kraft getreten war. Auch sprechen die Tests nur bei Tieren, die älter als 30 Monate sind und bei denen die Krankheit weit vortgeschritten sei. Bei jungen Tieren seien falsch negative Testergebnisse nicht auszuschließen. Aus diesen Gründen sei eine Neubewertung des Risikos notwendig.
Infektionen über Muskelfleisch konnten bisher nicht nachgewiesen werden, auch Milch und Milchprodukte gelten als sicher. Risikomaterialien seien Gehirn und Rückenmark und daher unbedingt zu meiden. Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik geht sogar soweit, ovo-laktovegetabile Kost und Seefisch als ideale Ernährung zu empfehlen und warnt auch vor Rinderprodukten wie Suppe, Markknöderln, Wurst, Fertigsuppen und -saucen sowie vor Fertigerichten und Restaurantkost.
Gesund seien jeden 2. Tag ein Ei, Milch und Milchprodukte und 3mal wöchentlich Seefisch - nicht jedoch Zuchtfisch, da dieser (besonders Lachs) ebenfalls mit Tiermehl gefüttert wird. Eine vegane Ernährung (ganz ohne Tierprodukte) sei nicht zu empfehlen, da es zu ernsthaften Mangelerscheinungen (Eisen, Zink, Calzium, Jod, und Vitamin B) kommen könne. Bei der ovo-laktovegetabilen Ernährung könne es höchstens zu einem Mangel an Zink und Eisen kommen. Dies könne aber leicht durch Nahrungsergänzungsprodukte ausgeglichen werden.
Besodere Vorsicht hinsichtlich Mangelernährung sei bei Kleinkindern und Heranwachsenden, Schwangeren und Stillenden, Rekonvaleszenten, chronisch Kranken und Senioren angebracht. Sven David Müller vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik sieht jedoch bei der BSE-Problematik auch eine Schuld der Konsumenten, da diese immer mehr und immer billigeres Fleisch fordern.
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