Palliativmedizin: Hohe Lebensqualität bis zuletzt
15.11.2000
Gerade in den letzten Tagen ein Thema, das ansonsten gerne verdrängt wird: Tod und das ihm vorangehende Leiden. Vielfach wird im Bemühen, Leben zu erhalten, der Tod als Niederlage betrachtet - in Notfällen ebenso wie in der alltäglichen Medizin: Hier setzt die Palliativmedizin an.
Auch die moderne und scheinbar allmächtige Medizin stößt an ihre Grenzen, zeigen sich einmal die Anzeichen nahenden Todes eines Patienten. Zudem ist in allem Bemühen oft der menschliche Umgang mit dem sterbenden Menschen beiseitegerückt.
"Gerade bei unheilbar kranken Patienten kommt es darauf an, die Lebensqualität in der verbleibenden Zeit so gut wie möglich zu erhalten. Hier setzt die so genannte 'Palliativmedizin' an", sagt Mag. Monika Wild, Leiterin des Referats für
Gesundheits- und Soziale Dienste des Österreichischen Roten Kreuzes.
Als "Behandlung von Patienten mit einer unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, für die das Hauptziel der Behandlung die Lebensqualität ist" definiert, zeigt die moderne Hospizbewegung zwei komplementäre Zugänge: Palliativmedizin und -pflege und psychosoziale Betreuung.
70% der Patienten leoden dabei an Schmerzerfahrungen - die dabei unterscheidbaren Schmerzformen - physischer medikamentierbarer Schmerz, psychischer sowie sozialer, durch Zuwendung linderbarer Schmerz und letztlich der spirituelle Schmerz der großen Frage nach dem Warum können symptomkontrolliert werden, wichtige aber ist ebenso Kommunikation, Einbeziehung der Familie und von Freunden sowie das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse des Patienten.
Wild: "Für Sterbende wie für Angehörige sind die letzten Stunden eine einzigartige Chance, unerledigte Dinge zu erledigen, Zwistigkeiten beizulegen oder Kränkungen zu beseitigen. Denn wer das Gefühl hat, Wichtiges versäumt zu haben, der kann nicht loslassen."
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