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Diabetes promotet Zahn- und Zahnfleischprobleme

08.11.2000

Zahnprobleme sind eine häufige Begleiterscheinung der Diabetes: Entzündungen und Karies zeigen sich bei Diabetespatienten dreimal so häufig. Grund: Schlechtere Durchblutung, aber ebenso nachlässige Mundhygiene wie bei Nichtdiabetikern. Die Gefahr assoziierter Folgeleiden (kardiovaskuläre- und Nierenerkrankungen) wächst.

Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November mahnende Worte von Professor Dr. Rainer Mausberg von der Abteilung Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde der Universität Göttingen: Mausberg macht vor allem schlechte Mundhygiene und die durch die sogenannte "Intensivierte Insulintherapie" ermöglichte Ernährung mit normal zuckerhaltigen nahrungsmitteln - vor allem aber Fast-Food für die starke Verbreitung von Parodontitis verantwortlich.

Laut aktuellen Untersuchungen sind Diabetiker (noch) weniger geneigt, nach jedem Essen ihre Zähne zu putzen. Doch auch eine erkrankungsassoziierte Neigung zu Zahnproblemen wurde in Studien festgestellt: Eine 3-jährige Langzeitstudie mit schlecht eingestellten Typ I Diabetikern (Jugendlicher Diabetes) zeigte bei ähnlicher Zahnbelagsbelastung größeren Zahnbett- und Knochenverlust und häufigere Entzündungen mit Zahnfleischbluten als bei der Kontrollgruppe.

Zudem unterstreichen Ergebnisse einer weiteren Studie zu Diabetes und Parodontitis die latente Gefahr unbehandelter Zahninfektion: Nach sechs Jahren zeigte sich in der Gruppe der Diabetiker mit schwerer Parodontitis ein signifikant höheres Vorkommen von Nierenerkrankungen (Proteinurie), kardiovaskulären Komplikationen, Schlaganfall und Herzinfarkt. Die Autoren folgerten, dass ein Zusammenhang zwischen Nierenleiden, kardiovaskulären Krankheiten, Gefäßleiden und einer schweren Parodontitis bestehen müsse.

© medizin.at


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