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Selbstverletzungen: "Schmerz tut gut..."

12.10.2000

So äußern sich oft Jugendliche mit psychischen Problemen, die sich selbst Schnittverletzungen, Verbrennungen und andere Schädigungen zufügen. Durchaus kein seltenes Phänomen von einer großen Bandbreite medizinischer und soziokultureller Aspekte. Am 20.10. fokussiert ein Interdisziplinäres Forum in Heidelberg Gründe, Auslöser und Intervention.

Die Jugendlichen berichten, daß sie durch die selbstzugefügten Schmerzen oder Verletzungen eine Entlastung von psychischer Anspannung erfahren. Eine häufige Wiederholung ist diesem Verhalten daher immanent. Auch in bestimmten Jugendkulturen werden selbstschädigende Handlungen vorgenommen, deren Motive aus dem Alltag schwer verständlich und kaum erklärbar erscheinen, etwa extreme Formen von Piercing, Drogenkonsum, gestörtes Essverhalten - aber auch exzessive körperliche bzw. sportliche Betätigung.

Ein interdisziplinäres Forum unter Leitung des ärztlichen Direktors der kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung im Universitätsklinikum Heidelberg, Prof. Resch, beschäftigt sich mit möglichen Gründen, Auslösefaktoren und Interventionsmöglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit diesen vielfältigen Formen selbstschädigenden Verhaltens. Das Forum findet am 20.10. an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg statt.

Am Beispiel von Love-Parade-Teilnehmern wird Dr. Andresen von der Universität Heidelberg das selbstschädigende Verhalten in jugendlichen Subkulturen beschreiben. Probleme in der Unterscheidung zwischen Selbst- und fremdverletzungen aus rechtsmedizinischer Sicht sind das Thema von Prof. Pedal und Prof. Resch wird aus psychotherapeutischer Sicht die Funktion der Selbstverletzung als Selbstheilungsversuch bei Jugendlichen mit und ohne psychischen Störungen erörtern.

Dr. Jadi, Kustodin der Heidelberger Prinzhorn-Sammlung, wird eine Einführung in die bildhaften Zeugnisse von schizophrenen Patienten in der Jahrhundertwende geben, die ihre Erfahrungen von Selbstschädigung und Irritation ihres Körpererlebens in eindrucksvollen Bildern dargestellt haben. Prof. Sandkühler, ebenfalls von der Universität Heidelberg wird die neurobiologischen Grundlagen des Schmerzerlebens und der Schmerzverarbeitung erläutern und diese Erkenntnisse als Voraussetzung für die Entwicklung therapeutischer Intervention beschreiben.

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