Kluge Frauen leben länger: Psychosoziale Faktoren der Langlebigkeit
20.09.2000
Bildung und Selbständigkeit heben die Lebenserwartung - nicht nur bei Frauen... Die in den letzten Jahrzehnten schnell gestiegene Lebenserwahrtung führen die Forscher Heiner Maier aus Rostock und Christoph Rott aus Heidelberg nicht auf die biologische Evolution zurück, sondern sondern betrachten sie als das Ergebnis sozialen und ökonomischen Wandels.
Maier und Rott suchten daher nach "psychosozialen Determinanten von Langlebigkeit" und können erste Ergebnisse anlässlich des 42. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychologie vom 24-28.9. in Jena vorstellen.
Überraschenderweise wirkt sich die die Konzentration auf die Familie bei
Frauen lebensverkürzend und bei Männern lebensverlängernd aus. Frauen leben auch länger, wenn sie sich aufgeschlossen und interessiert mit Politik und gesellschaftlichen Entwicklungen befassen. Überhaupt scheinen produktive und konsumtive Aktivitäten das Leben zu verlängern, während Selbstpflegeaktivitäten und ausgedehnte Ruhephasen das Gegenteil bewirken.
Diese Befunde stützen auch die These, daß psychologische Faktoren das Sterberisko im Alter beeinflussen. Auch eine geringere geistige Leistungsfähigkeit und ein niedrigeres subjektives Wohlbefinden wirken scheinbar lebensverkürzend. Daneben hat vermutlich die soziale Stellung erheblichen Einfluss auf das Alter: "Sozioökonomisch benachteiligte Frauen unterliegen bis ins hohe Alter einem höheren Mortalitätsrisiko", so die Psychologen.
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