Eigenes Bettchen senkt Säuglingsmortalität
17.09.2000
Viele Todesfälle wären vermeidbar, würden Babies im eigenen Bettchen schlafen. Denn an ungeeigneten Schlafstellen lauern vielfältige Gefahren. Das ist das Ergebnis einer neuen amerikanischen Studie zu Todesfällen von Säuglingen.
Die epidemiologische Studie von Dr. James S. Kemp, Universität St. Lois, untersuchte die Umstände, unter denen 119 Babys in den Jahren 1994 bis 1997 gestorben waren. Das Todesalter der Säuglinge lag zwischen 6 und 350 Tagen. Der Tod von 88 Kindern wurde als "plötzlicher Säuglingstod" klassifiziert. 16 Babys erstickten und bei 15 war die Todesursache unklar.
Die Autoren fanden heraus, daß bei einer überwältigenden Mehrheit der als "plötzlicher Säuglingstod" diagnostizierten Vorfälle, aber auch bei "Erstickungsunfällen" und "ungeklärten Todesfällen" eine unsichere Schlafstelle im Spiel war: Viele der Todesfälle wären also vermeidbar gewesen, meint Kemp.
Lediglich 10 der 119 Kinder (also nur 8%) starben auf dem Rücken liegend, alleine in ihrem eigenen Bettchen, ohne daß ihr Gesicht durch das Bettzeug verdeckt war. Eltern, die ihren Säugling daher nicht alleine in einem Zimmer schlafen lassen wollen, sollten also besser eine geeignete Krippe neben das Bett stellen.
In jedem Fall sollten sie das Kind nicht in ihr Bett mitnehmen: Hier lauern vielfältige Gefahren für Säuglinge. 90 Kinder (76%) wurden an einer Schlafstelle gefunden, die nicht für Säuglinge geeignet war (Sessel, Sofa, Bett der Eltern, etc.), fast die Hälfte der 119 Kinder (47%) starben auf einer Schlafstätte, die sie mit Eltern, Geschwistern oder anderen Personen teilten. Mehr als die Hälfte der Kinder (61%) wurden in Bauchlage gefunden, Kopf oder Gesicht waren bei 35 Säuglingen (29%) durch Bettzeug bedeckt.
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