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Beim Träumen verfällt das Herz in einen anderen Rhythmus

14.09.2000

Die Erkenntnisse von Forschern aus Marburg, Gießen und Israel, die von "Physical Review Letters" zur Veröffentlichung angenommen worden sind, könnten die Schlafforschung bedeutend vereinfachen.

Ein EKG reicht demnach aus, um verschiedene Schlafphasen voneinander abzugrenzen. Zur Analyse wurden Methoden der nichtlinearen Dynamik (Chaostheorie) verwendet.

Daß das Herz nicht völlig gleichmäßig schlägt, ist bekannt: Gerade ein gesundes Herz zeichnet sich durch eine leicht "chaotische" Schlagfolge aus. Den Herzschlag bestimmt ein langreichweitiges "Gedächtnis", das sich durch ein "Potenzgesetz" beschreiben läßt und - so die bisherige Meinung - Tag und Nacht gleichermaßen wirkt. Das "Chaos" ist durch ein relativ regelmäßiges Grundmuster und von der Atmung begrenzt.

Bei einer Untersuchung um Unterschiede im EKG von Schlafapnoikern und Gesunden zu finden ergaben sich keine Unterschiede, dafür aber ein Ergebnis, das im Widerspruch zur Lehrmeinung steht:

Der Nachtschlaf besteht aus mehreren Zyklen, jeder Zyklus beginnt mit einer Phase leichten Schlafs, gefolgt von Tiefschlaf und REM-Phase. In der Nacht bestimmt das langreichweitige "Gedächtnis" den Herzschlag nur während der REM-Phasen, während der übrigen Phasen folgt der Herzschlag einem "zufälligen" Rhythmus, wenn man von der Prägung durch die Atmung absieht.

Mit diesen Ergebnissen sollte es möglich sein anhand des EKGs die Schlafphasen zu unterscheiden. Bisher mußte dazu ein erheblicher Aufwand getrieben werden. Auch andere Anwendungen scheinen den Forschern denkbar: So könnte ein Anästhesist mittels EKG die Ein- und Ausleitung einer Narkose überwachen. Mit der neuen Methode kann auch erkannt werden, wann Schläfer sich hin- und herwälzen, so ließe sich ein Maß dafür gewinnen, wie unruhig der Schlaf war.

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