Von Menschen und Hunden
05.09.2000
Freund, Kontaktagent, Sozialarbeiter oder Waffe - Hunde sind dem Menschen seit Jahrtausenden wichtige Gefährten. Abseits aller Sentimentalitäten führte die Universität Berlin nun eine Studie über die Beziehung zwischen Mensch und Hund sowie Hunde- und Nichthundebesitzern durch.
Bei Frauen verstärkt sich die Beziehung zu ihren Tieren ab Mitte 30 und wächst im Rentenalter nochmals an. Bei Männern und Frauen ist die Beziehung zum Hund bis zum 35. Lebensjahr etwa gleich groß, erreicht bei Männern um das 45. Lebensjahr jedoch ein Tief.
"Die deutliche Distanzierung bei Männern hängt wohl mit der beruflichen Entwicklung zusammen. Im Alter von 35-45 Jahren scheinen Männer andere Prioritäten zu setzen, das ändert sich jedoch mit steigendem Alter wieder", berichtet Studienleiter Prof. Dieckmann, der 175 Hunde- und 166 Nichthundebesitzer befragte. "Besonders bei Senioren ersetzen Hunde fehlende Partner, die Bedürfnisse des Tieres strukturieren den Tagesablauf und geben Halt im Alltag".
Zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe wird der Hund selten gehalten:
50% sehen ihr Tier als Freund, ein Drittel der Nichthundebesitzer wünscht sich einen "treuen Gefährten". 80% der Hundebesitzer sprechen ihrem Tier eine Seele zu, auch viele Nichthundehalter glauben daran. Neben der positiven Rolle als Helfer und Partner existierten auch negative Einschätzungen.
Auf das Thema Kampfhund und Tier als Waffe angesprochen, meint Dieckmann: "Menschen, die Distanz zu anderen wünschen, schaffen sich häufig ein Tier an, das durch seine Gefährlichkeit diesen Abstand ermöglicht," Je nach Gefährlichkeitsgrad schwanke dabei die Beziehungsintensität: "Wird der Hund als ungefährlich eingestuft, ist das Verhältnis stärker ausgeprägt. Bei Besitzern gefährlicher Tiere erkennt man eine größere Distanz zu ihnen, die ein Indiz dafür sein könnte, daß das Tier als Werkzeug gesehen wird."
Auch als "Kontaktagent" sehen viele Hundebesitzer ihr Tier, doch bleiben
Hunde- und Nichthundebesitzer lieber unter sich. Die Mehrheit der Hundehalter wünscht sich den Umgang mit anderen Hundehaltern. Die Nichthundebesitzer haben ein schwächer ausgeprägtes Bedürfnis nach Hundebesitzern.
Vielleicht abgesehen von einer speziellen Gruppe der Hundefreunde:
Ein Faible für schöne Autos und elegante Wohnungen hängt mit der mit der Vorliebe für schöne und auffallende Rassehunde statistisch zusammen. Hunde scheinen sich auch zu eignen, dem Halter eine elegante Erscheinung zu verleihen.
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