medizin.at
 

 

 

 

 

 

 

 


News



Warum Ehen halten - oder auch nicht...

31.08.2000

Drum prüfe, wer sich ewig binde - Ausgedehnte Partnersuche und Ehe auf Probe wirken wie Filter für unpassende Partnerschaften, können aber nicht kompensieren, wie Verzicht auf Kinder, fehlende religiöse Bindungen und weibliche Erwerbstätigkeit die Ehe verändern.

Immer öfter wird die "Ehe ohne Trauschein" geprobt: Scheitert die Partnerschaft, endet sie in einer Trennung vor einer Eheschließung. Voreheliche Beziehungen werden für die Suche nach dem geeigneten Ehepartner genutzt, die Erfahrung im Umgang mit Partnerschaften wächst und die Vorstellung vom passenden Partner wird geschärft.

Man sollte nun erwarten, daß solche Erfahrungen den Sucherfolg und die Ehestabilität erhöhen, doch die Barrieren einer Scheidung werden durch voreheliche Trennungserfahrungen gesenkt. Eheliche Kinder üben den stärksten Effekt auf die Stabilität der Ehe aus, meint Dr. Hellwig von der Universität Köln. Religiöse Bindungen, Elternschaft und Heiratsalter reduzieren das Scheidungsrisiko. Kinder steigern den Gewinn einer Ehe und erhöhen die Stabilität, weil der "Gewinn" einer Scheidung reduziert wird.

Voreheliche Kinder erhöhen das Scheidungsrisiko, da die Partnersuche dadurch unterbrochen wird. Kinder aus früheren Beziehungen stellen oft eine Belastung für die aktuelle Partnerschaft dar. Auch Erwerbstätigkeit wirkt sich auf die Ehestabiltät aus: Die finanzielle Unabhängigkeit erhöht bei Frauen das Scheidungsrisiko.

Auch ist zu beobachten, daß ein Hochschulabschluß die Neigung zur Scheidung bei Männern reduziert, bei Frauen dagegen anhebt. Frauen, die den erreichten Lebenserfolg sich selbst zuschreiben, weisen ein höheres Scheidungsrisiko auf als Frauen, die den Erfolg auch anderen Menschen verdanken.

Diese 'Ich-Zentrierung' wirkt sich bei Männern nicht auf die Ehestabilität aus. Eine egoistische Berufsorientierung steht Männern weniger im Weg: Männer, die im Beruf die Ellbogen einsetzen, profitieren davon auch in der Partnerschaft, die weiblichen Ellbogen treffen aber im Privatleben die Frauen selbst. Diesen Frauen fällt es dafür leichter, sich auf eigene Füsse zu stellen, so Hellwig.

Die Zunahme der Scheidungen sei letztlich darauf zurückzuführen, daß die stabilitätserhöhenden Faktoren zunehmend schwinden und die die Ehestabilität reduzierenden Faktoren an Bedeutung gewinnen, resumiert Hellwig.

© medizin.at


medflash u. medizin.at sind Produkte der treAngeli/ARGE teledoc.
Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten sind
nur für die persönliche Information bestimmt. Jede weitergehende Verwend-
ung, insbesondere die Speicherung in Datenbanken, Veröffentlichung, Ver-
vielfältigung und jede Form von gewerblicher Nutzung sowie die Weitergabe
an Dritte - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ohne Zustimmung
von treAngeli/ARGE teledoc ist untersagt. Es wird seitens der Urheber jede
Haftung für Inhalte und deren Auswirkungen ausgeschlossen. Wien, 1/2000

 

editorial
kommentar

medflash
(Fachbereich)

newsroom

links
österreich
international

fragen
themenliste

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.