medizin.at
 

 

 

 

 

 

 

 


News



Rettungsbilanz eines Busunglücks

22.08.2000

Sie wollten unbeschwert Urlaub machen, doch ein umstürzender LKW auf der österreichischen Westautobahn wurde für 8 deutsche Schüler zum tödlichen Verhängnis: Das österreichische Rote Kreuz zieht mit Stand 22. August 2000, 14:00 Uhr eine erste Bilanz seines Einsatzes anläßlich dieses tragischen Verkehrsunfalles.

Die Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen bei diesem schwierigen Einsatz war hervorragend. Auch die Integration weiterer Helfer [Padres aus dem Stift Melk, Ärzte, Psychologen, Konsulat, Reiseagentur] hat sich als optimal erwiesen. Gerade Einsätze wie dieser zeigen, daß eine Hilfeleistung in großen Schadensfällen ohne die professionelle Unterstützung der vielen freiwilligen Mitarbeiter im Rettungs- und Feuerwehrdienst nicht möglich ist.

Die Chronologie des Einsatzes:
Um 3.19 Uhr wurde ein in Richtung Wien fahrender Stock-Autobus einer deutschen Jugendreisegruppe von der Kante des Anhänger eines entgegenkommenden Lastkraftwagens im oberen Bereich aufgeschlitzt. Der Unfall ereignete sich in der Einfahrt eines Baustellen-Gegenverkehrsbereichs.

Durch die Unfalleinwirkungen wurden 8 jugendliche Businsassen aus der BRD sofort getötet. 3 Jugendliche Businsassen erlitten schwere Verletzungen, 20 weitere wurden leicht verletzt. Die Rotkreuz-Bezirksstelle Melk übernahm die Koordination der Rettungsdienst-Einheiten bei diesem Unfall.

Sofort nach Eingang des Notrufes wurden alarmplangemäß die umliegenden Dienststellen verständigt. Drei Notarztwägen [aus Melk, Amstetten und St.Pölten] und 9 Rettungsfahrzeuge [Rotes Kreuz Melk und Ybbs, Samariterbund Neuda] waren innerhalb weniger Minuten am Unfallort. Dort bot sich den Helfern ein schreckliches Bild.

Die Versorgungsschienen
Die Patienten wurden von den anwesenden Notärzten gemäß ihres Verletzungsgrades behandelt und in die umliegenden Krankenhäuser [Melk, Amstetten, St.Pölten und Scheibbs] abtransportiert. Für die unverletzten Jugendlichen wurde ein Bustransport auf die Rotkreuz-Bezirksstelle Melk organisiert, wo bereits eine psychologische und menschliche Betreuung vorbereitet war.

Durch die Unterstützung des Stiftes Melk, der Landesnervenklinik Mauer und lokaler Ärzte konnte sofort mit der Betreuung begonnen werden. Die behandelten Leichtverletzten wurden im Laufe des Vormittags ebenfalls zur Versorgung auf die Rotkreuz-Dienststelle nach Melk gebracht.

Das Konsulat der Republik Deutschland kümmerte sich um den Kontakt mit den deutschen Behörden, die Niederösterreichische Landesregierung organisierte einen außerplanmäßigen Halt eines Eilzuges am Melker Bahnhof, um den Jugendlichen am frühen Abend die Heimfahrt zu ermöglichen. Aufgrund der Deutschen Staatsangehörigkeit der Businsassen war ein starkes Medieninteresse der deutschen Medien vorhanden. Auch eine Hotline zur Information der Angehörigen wurde eingerichtet.

Am Abend, nach der Abreise der unverletzten und bereits versorgten Jugendlichen fand an der Rotkreuz-Bezirksstelle Melk eine "psychosoziale Nachbesprechung" der Einsatzkräfte statt, um den Umgang der MitarbeiterInnen mit den erlebten tragischen Situalionen in den frühen Mogenstunden zu erleichtern.

[Details zur "Streßbewältigung nach Belastenden Einsätzen (SBE)" unter
http://www.n.sbe-redcross.org ]

© medizin.at


medflash u. medizin.at sind Produkte der treAngeli/ARGE teledoc.
Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten sind
nur für die persönliche Information bestimmt. Jede weitergehende Verwend-
ung, insbesondere die Speicherung in Datenbanken, Veröffentlichung, Ver-
vielfältigung und jede Form von gewerblicher Nutzung sowie die Weitergabe
an Dritte - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ohne Zustimmung
von treAngeli/ARGE teledoc ist untersagt. Es wird seitens der Urheber jede
Haftung für Inhalte und deren Auswirkungen ausgeschlossen. Wien, 1/2000

 

editorial
kommentar

medflash
(Fachbereich)

newsroom

links
österreich
international

fragen
themenliste

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.