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Inkontinenzrisiko nach Gebärmutterresektion

14.08.2000

Ob die oftmals freiwillige Wahl der Hysterektomie etwa wegen Beckenschmerzen und Vaginalblutung das Risiko späterer Inkontinenz lohnt müssten Frauen selbst abwägen, meint eine in der aktuellen Ausgabe des Journales "Lancet" publizierte Studie der Universität von San Francisco, die bestätigt, daß Frauen nach durchgeführter Hysterektomie ein erhöhtes Inkontinenzrisiko tragen.

Die Wissenschafter werteten systematisch alle vorhandenen themenspezifischen Aufzeichnungen aus und errechneten ein um 60% erhöhtes Risiko einer der Hysterektomie folgenden Inkontinenz für Patientinnen: "Die Frauen sollten, bevor sie sich zu einer Hysterektomie entschließen, diese Ergebnisse unbedingt bedenken", mahnt Studienautorin Dr. Jeanette S. Brown, Professorin für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin und ausgewisene Spezialistin für weibliche Inkontinenz.

Zwischen der Durchführung der Hysterektomie und dem Auftreten erster Inkontinenzprobleme liegt oft mehr als ein Jahrzehnt - die mit 40-50 Jahren operierten Patientinnen bemerken also oft erst im Alter von 60 Jahren und darüber die lebensqualitätseinschränkenden Nachwirkungen der Operation.

Nach dem Kaiserschnitt ist, so die statistischen Details, die Hysterektomie die zweithäufigste gynäkologische Operation - alleine in der Vereinigten Staaten wurde bislang an etwa 600.000 Frauen ein teilweise bis totale operative Entfernung der Gebärmutter durchgeführt. Immerhin die Hälfte alle Amerikanerinnen über 60 mußte sich bereits dieser operation unterziehen, sei es wegen gutartiger Gewebebildungen im Gebärmutterraum oder aber Scheidenblutungen und assoziierte Beckenschmerzen.

Der Großteil der Indikationen läßt den Frauen dabei allerdings die Wahl zwischen Operation oder den benignen Gesundheitsbeeinträchtigungen. Die Frage der zeitverzögerung zwischen Operation und Inkontinenz erklären die Mediziner mit einer Analogie zu Geburt und Inkontinenz: Kleine Verletzungen der Nerven des Beckenraumes seien in beiden Fällen die Auslöser der Inkontinenz, ihre Entwicklung brauche aber Jahre.

Insoferne seien die Frauen aufgerufen, selbst zu entscheiden, was gut für sie sei, meinen die Wissenschafter: "Die Frau muß die unmittelbaren Benefits der Hysterektomie gegen die möglicherweise auftretetenden negativen Langzeiteffekte und oft starke Beeinträchtigungen der Lebensqualität abwägen".

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