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Musik bewegt gelähmte Arme

10.08.2000

"Steh auf, nimm dein Bett und geh"? Fast ebenso biblisch mutet an, was das Modellprojekt eines deutschen Mediziners mithilfe von Musiktherapie erreicht: Schlaganfallpatienten bewegen spontan ihre gelähmten Extremitäten...

Wohl ein wenig understatement spielt mit, wenn Projektleiter Dr. Peter Bernhardt schlicht meint, daß Musik eben anrege und in Bewegung versetze. Denn was hier bewegt wird, sind die gelämten Gliedmaßen von Schlaganfallpatienten - ein Ereignis, das sie selbst wohl am wenigsten erwarteten.

Doch die Therapie, in der mitels einfacher Schlaginstrumente und Xylophone Musik gemacht wird, macht nach einer gewissen Schwellenangst einfach Spaß - und plötzlich setzen die Patienten spontan ihre gelähmten Arme ein. Und die große Anzahl dieser Effekte gibt dem Chefarzt der Abteilung für Geriatrische Frührehabilitation des Wilhelmsburger Krankenhauses "Groß-Sand" in Hamburg recht:

Fast 2000 Schlaganfallpatienten konnten in den 6 Jahren des Projektes durch aktive Musiktherapie zu ersten Erfolgserlebnissen bei Bewegung- aber auch beim Sprechen zurückfinden. Die Freude an aktivem Mitwirken wirkt sich auch auf die Physiotherapie aus, wenn bei Therapiemüdigkeit neue Anreize einem Stillstand entgegenwirken.

Sprachgestörten Patienten wiederum, so Bernhardt, bliebe das Singen erhalten, was als Weg zurück zur Sprache genutzt werden könne. Das Transportieren von Sprachinhalten über den Gesang regt die Spontansprache an, was für aphasische Patienten und deren Logopäden große Fortschritte bedeute.

Leichte klassische Musik, Naturgeräusche und entspannende Harfenklänge hingegen verhelfen den Patienten abends zu Entspannung und besserem Schlaf, was nicht zuletzt die Schlafmedikation reduziere. Diese passive Musiktherapie bewirke nicht nur bei Patienten mit signifikanten kognitiven Störungen eine Verbesserung ihrer Kommunikation, Bernhardt stellte auch eine unmittelbare Tonussenkung der oft spastisch veränderten Muskulatur fest.

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