medizin.at
 

 

 

 

 

 

 

 


News



Lockerer Schwung aus künstlicher Hüfte

09.08.2000

Künstliche Hüftgelenke müssen lange und zuverlässig hohe Belastungen aushalten. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM entwickelte gemeinsam mit den führenden europäischen Herstellern von Hüftimplantaten und Keramiken neue Prüfverfahren, um die Belastung im Körper realistisch nachbilden zu können.

»Ein künstliches Hüftgelenk besteht aus 3 Teilen«, erklärt Roland Schäfer vom IWM. »Der Schaft wird operativ im Oberschenkelknochen verankert. An seinem oberen Ende ist ein Kugelkopf angebracht. Zusätzlich wird in der Hüfte eine Pfannenprothese implantiert. Kugel und Pfanne fügen sich ineinander und funktionieren wie das natürliche Hüftgelenk«.

Auf alle Teile - die 20-30 Jahre lang funktionsfähig sein sollen - wirken Kräfte von mehreren Kilonewton, das entspricht dem Gewicht von einer halben Tonne. Keramik hat sich als idealer Werkstoff erwiesen, da es verschleißfest und körperverträglich ist und sehr hohe Belastungen aushält.

Weil der gängige Berstversuch Nachteile hat, untersuchten die Forscher das Verhalten der Kugelköpfe und erarbeiteten neue Prüfverfahren: »Bei einem Berstversuch wirkt eine extreme Kraft - bis zu 15 t - so lange auf das Bauteil, bis es auseinanderbricht«, erklärt Schäfer. »Bislang zog man den Rückschluss: hohe Bruchlast bedeutet lange Lebensdauer«. Der Kugelkopf wird im Körper jedoch nicht konstant mit derselben Kraft belastet - sie verändert sich in Betrag und Richtung.

Mit Hilfe von Finite-Elemente-Simulationen entwickelten die Wissemschatler eine Prüfmethode, die den wechselnden Kräften und der unterschiedlichen Belastung Rechnung trägt. Dies ermöglicht es nun, im Labor Bedingungen zu erreichen, die jahrelangem Einsatz beim Gehen, Laufen oder Tanzen entsprechen und stellen somit sicher, daß der lockere Schwung aus der künstlichen Hüfte auch noch nach Jahren ohne Folgen bleibt.

© medizin.at


medflash u. medizin.at sind Produkte der treAngeli/ARGE teledoc.
Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten sind
nur für die persönliche Information bestimmt. Jede weitergehende Verwend-
ung, insbesondere die Speicherung in Datenbanken, Veröffentlichung, Ver-
vielfältigung und jede Form von gewerblicher Nutzung sowie die Weitergabe
an Dritte - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ohne Zustimmung
von treAngeli/ARGE teledoc ist untersagt. Es wird seitens der Urheber jede
Haftung für Inhalte und deren Auswirkungen ausgeschlossen. Wien, 1/2000

 

editorial
kommentar

medflash
(Fachbereich)

newsroom

links
österreich
international

fragen
themenliste

kontakt
redaktion
herausgeber
medieninfo

partner

help

 

© treAngeli, 1999.