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Fitness verringert Arteriosklerose-Risiken

07.08.2000

Wer nicht regelmäßig trainiert, verdoppelt sein Risiko für eine Verkalkung der Herzkranzgefäße. Warum sich in Blutgefäßen von Sportlern weniger Verkalkungen bilden als bei Untrainierten (ein Phänomen, das bislang nur aus epidemiologischen Studien bekannt war), untersuchen Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

"Im Extremfall verschwinden sogar bereits bestehende Ablagerungen", erklärt Prof. Gabriel, der diesen Effekt auf eine bessere Funktion einiger Immunzellen zurückführt und schon in früheren Arbeiten zeigen konnte, daß sich Ausdauersport günstig auf das Immunsystem auswirkt.

Bei Störungen der Gefäßwände setzt ein kaum aufzuhaltender, entzündungsähnlicher Prozeß ein. Normalerweise schützt sich die Gefäßinnenhaut vor Entzündungen, bei einer Fehlfunktion werden Immunzellen angelockt und bleiben haften. Durch den Einfluss eines Wachstumsfaktors wandeln sich die festgeklebten Monozyten in Fresszellen um, lagern Cholesterol ein und bilden Schaumzellen - die Grundlage arteriosklerotischer Plaques.

Wirbel im Blutstrom und eine verminderte Strömungsgeschwindigkeit des Blutes hinter Gefäßverzweigungen stellen einen weiteren Faktor dar. "Der Körper bildet vermehrt Oberflächenrezeptoren aus, die ein weiteres Andocken von Entzündungszellen begünstigen. Das erhält den Prozess am Leben, die Arteriosklerose schreitet fort", erklärt Gabriel.

Bei regelmäßigem Sport nehmen die Monozyten ein anderes Aussehen an und verbessern ihre Funktion. - Sie haften schlechter an der Gefäßwand, auch werden weniger Lockstoffe für weitere Entzündungszellen gebildet. Dafür genügen jeden 2. Tag 30-45 Minuten Ausdauersport wie Dauerlauf, Radfahren oder Schwimmen.

Aber Vorsicht: Nicht jeder Untrainierte soll sofort losrennen. Bei Vorerkrankungen, die Herzkranzgefäße betreffend, kann er sich mehr schaden als nützen.

Gabriel will nicht nur Athleten sondern auch ältere Menschen mit Arteriosklerose einbeziehen. Mit Blutentnahmen während des Trainings und danach wird untersucht, bei welcher Belastung und nach welcher Zeit die verschiedenen Immunzellen im Blut erscheinen, wie sie arbeiten und ob sie sich ändern. Anhand der Ergebnisse will Gabriel den direkten Einfluss der einzelnen Immunzellen auf Entstehung und Rückbildung der Plaques nachweisen.

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