Kampf der Unfruchtbarkeit
04.08.2000
Die Vortschritte der letzten Jahren haben Diagnose und Behandlung der männlichen Unfruchtbarkeit weniger invasiv und erfolgreicher gemacht. Eine Diskussion über die neuen Optionen wird auf dem "52nd Annual Meeting of the American Association for Clinical Chemistry" von Dr. McClure, vom Virginia Mason Medical Center in Seattle, präsentiert.
Traditionell konzentrierten sich die unterstützenden Reproduktionstechniken auf die Frau. Eine der ersten dieser Techniken war die in vitro Fertilization, die vor etwa 5 Jahren durch das direkte Einspritzen des Spermiums in ein weibliches Ei ergänzt wurde.
Gerade die letzte Methode zeigte sich als hilfreich, wenn der Mann nur wenige
Spermien aufwies. Denn: "Obwohl sich die Reproduktionsmedizin haupsächlich auf die Frauen konzentrierte, so ist doch bei 30-40% der Fälle der Mann unfruchtbar", meint McClue und fügt hinzu, daß es jedoch für die meisten dieser Fälle relativ einfache Erklärungen gäbe.
So wäre etwa ein Gen, das für die Spermienproduktion verantwortlich ist, oft geschädigt, daraus resultiere eine niedrige Spermienzahl. Andere leiden an Infektionen oder Obstruktion, die mikrochirurgisch leicht geheilt werden kann.
Einer der häufigsten Gründe für männliche Unfruchtbarkeit sind Krampfadern in den Blutgefäßen, die zu den Hoden führen und dort zu viel Hitze verursachen, was wiederum zu einer verminderten Spermaproduktion und -beweglichkeit führt. Ein Problem das durch einen kleinen Eingriff über die Leiste leicht behoben werden kann.
Auch bestimmte Medikamente, wie anabolische Steroide oder Kaziumantagonisten, können zu einer verringerten Spermienzahl führen. In den letzten Jahren wurden auch Wege gefunden bei Azospermie zu helfen, dem völligen fehlen von Spermien in der Ejakulationsflüssigkeit.
"Es ist wichtig bei Fällen von Unfruchtbarkeit nicht auf den Mann zu vergesssen und auch daran zu denken, daß die männliche Unfruchtbarkeit ein relativ simples Problem mit einer relativ simplen Lösung sein kann. Erst wenn man dies ausgeschlossen hat, sollte man zur High-Tech-Medizin greifen", meint McClure.
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