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Koma durch Kopfruck: Richtung entscheidet...

24.07.2000

Ob Sport- oder Verkehrsunfall: Gewaltsame Kopfbewegungen können ins Koma führen. Unter welchen Umständen besondere Gefahren drohen und welche Schädigungen dabei eine Rolle spielen, untersuchte eine aktuelle amerikanische Studie. Sogar kleine Traumata können zu ernsthaften Langzeitschädigungen führen.

"Derzeit gibt es keine wirkliche Therapie für Hirnverletzungen", bedauert Dr. Douglas Smith von der Universität Pennsylvania: "deswegen müssen wir uns auf Prävention und die Schadensbegrenzung konzentrieren". Die Wissenschafter seines Teams sahen daher als ihre Aufgabe, neben dem Verständnis der physiologischen Vorgänge auch Ansatzpunkte für die Verbesserung von Airbags und Schutzhelmen zu entwickeln. Ihre Arbeit wurde in der aktuellen Ausgabe des "Journal Of Neurosurgery" veröffentlicht.

Tierversuche wurden unternommen, um den Einfluß hoher Fliehkräfte auf Bewußtsein und Nerven zu untersuchen. Dabei fanden wie Wissenschafter heraus, daß der Verlust des Bewußtseins vor allem bei bestimmten axialen Bewegungen auftritt: Bewegt sich der Kopf in gerader Linie vor und zurück, sind die Auswirkungen wesentlich geringer als bei diagonaler Bewegung, bei der der Kopf nicht nur nach vor, sondern auch zur Seite geschleudert wird.

Dabei treten sogenannte "diffuse axonal injuries (DAI)", also diffuse Verletzungen der Nervenfasern bei der unkontrollierten Rollbewegung des Gehirnes im Schädel, auf. Dennoch sind diese DAIs nicht, wie bislang angenommen worden war, die Auslöser von komatösen Zuständen:

Vielmehr ist es eine definierte Verletzung: "Das Ausmaß der Nervenfaserverletzungen im Gehirnstamm entscheidet über Koma oder Bewußtsein", erklärt der Neurochirurg Smith. Das soll aber nicht über die Gefährlichkeit von DAI hinwegtäuschen: "Selbst, wenn kein oder nur geringer Bewußtseinsverlust auftritt, kommt es zu DAIs, die zu Langzeitschädigungen des Gehirns - ähnlich der Pathologie von Alzheimer - führen können", warnt Smith.

Zwar zeigen sich nach Angabe von Smith erste Erfolgsahnungen auch bei der Behandlung von DAIs, dennoch sei es wichtig, solche Verletzungen in erster Linie zu vermeiden!

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