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Brustkrebs: Risikofaktor inkompetenter Arzt

12.07.2000

Nur eine qualitätsgesicherte Diagnostik und Therapie kann für mehr Lebensqualität der betroffenen Frauen sorgen. Dabei sind fachliche und menschliche Kompetenz zentrale Kriterien der in den letzten Jahren entwickelten Leitlinien. Ihre verbindliche Umsetzung war Thema des Senologenkongresses.

Die Bemühungen um eine bessere Früherkennung von Brustkrebs haben in den vergangenen Jahren zur Entwicklung von Leitlinien geführt, deren verbindliche Umsetzung nun anlässlich des ersten gemeinsamen Kongress der deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften für Senologie (Lehre von den Erkrankungen der Brust) gefordert wurde.

Große Kompetenz ist nicht nur bei Operation und Therapie, sondern auch bei der Aufklärung und Beratung betroffener Patientinnen notwendig. Professor Klaus-Dieter Schulz, Direktor der Universitätsfrauenklinik Marburg, untermauert diese Qualitätsanforderungen mit einer bedrückenden Aussage: "Patientinnen, die von unerfahrenen Operateuren behandelt werden, haben eine um zehn Prozent geringere Überlebenschance".

Nach den Qualitätsstandards der Europäischen Leitlinien soll die Abklärung nicht tastbarer Befunde ausschließlich durch Teams mit interdisziplinärem Fachwissen und Training sowie erfahrenen Operateuren erfolgen. Ein inkompetenter Arzt ist somit für Brustkrebspatientinnen ein Risikofaktor. Darum sehen die europäischen Leitlinien eine Standardisierung der Verfahren und der Dokumentation vor.

Nicht zuletzt fordern die Experten von den Operateuren auch befriedigende kosmetische Ergebnisse.Schulz betont etwa nachdrücklich, dass der Operationsschnitt direkt über der Gewebeveränderung liegen muss. Bei der noch weit verbreiteten Standardschnittführung am Rand des Brustwarzenhofes würde hingegen zu viel Gewebe verletzt. Ebenso sei bei dieser konventionellen Technik die Chance geringer, dass das veränderte Gewebe komplett entfernt wird.

Nahezu beschwörend klagt Schulz die Unsitte vieler Chirurgen an, selbst in dem entfernten Gewebe herumzuschneiden, um nach sichtbaren Veränderungen zu suchen. Gleichzeitig weist er mit Nachdruck darauf hin, dass der so genannte Schnellschnitt, also die Untersuchung des herausoperierten Gewebes durch Pathologen während der Operation, nicht sinnvoll ist. Denn durch diese Schnellbeurteilung wird das Gewebe oft so beschädigt, dass es danach nicht mehr gründlich analysiert werden kann.

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