Ohnmacht nach Bettruhe
11.07.2000
Nach bewegungsarmen Wochen langer Bettruhe oder noch längeren Raumflügen sollte man meinen, ausgeruht genug zu sein. Gestärkt meint man zu sein - doch plötzlich tritt Schwäche oder Ohnmacht ein... Stickstoffoxid ist dafür verantwortlich.
Die Änderung der Menge eines Moleküls, das für die Steuerung des Blutdruckes verantwortlich ist, kann nach einer längeren Bettruhe oder bei Astronauten zu Schwächeanfällen bis hin zu Ohnmachtsanfällen führen. Das Molekül wurde nun als Stickstoffoxid identifiziert.
Eine erste Studie, die Stickoxid als einen Faktor in der Blutdruckregulation in
unterschiedlichen Körperregionen nachweist, wenn der Körper mit der Schwerkraft konfrontiert wird, erschien in der Juliausgabe des " Journal of Applied Physiology ". Wenn diese Ergebnisse auf den Menschen anwendbar sind, könnten sie zur Entwicklung neuer Behandlungen bei Schwächeanfällen, die nach langer Bettlägrigkeit oder bei Astronauten nach einem Raumflug auftreten, führen.
Im Tierversuch konnte beobachtet werden, daß Ratten, die längere Zeit in einem Raum mit niedriger Gravitation verbrachten, mehr Enzym im Blutkreislauf haben, das Stickoxid erzeugt. Dies führt wiederum zu einer Gefäßerweiterung vor allem im Kopf. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit eines Ohnmachtsanfalles sehr hoch. Mit Amnioguanidin, einem Diabetestherapeutikum konnte der Blutdruck erhöht werden, da die Substanz die Produktion von Stickstoffmonoxid verhindert.
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