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Glückskind oder Aschenputtel?

28.06.2000

Eine Kindheit in Harmonie oder unverstandenes Heranwachsen in der "Ecke" des Lebens: Das gibt es nur im Märchen. Oder? Eine aktuelle Studie der Universität Siegen beschreibt 6 Eigenschaften, die gute Eltern auszeichnen.

Etwa jedes 4. Kind in Deutschland schreibt seinen Eltern solch günstige Eigenschaften zu, sowohl dem Vater als auch der Mutter. Jedes 4. Kind urteilt, daß seine Eltern zu wenig von diesen Eigenschaften zeigen. Dabei zählt allein die Qualität der persönlichen Beziehung zwischen Eltern und Kindern - aus der Sicht der Kinder wohlgemerkt, nicht aus der Sicht der Eltern!

Welche sind nun diese Eigenschaften der Eltern, die den Unterschied ausmachen?
1. Kinder fühlen sich von den Eltern wirklich verstanden
2. Kinder schätzen die Eltern als fähige Ratgeber für ihr Leben ein
3. Kinder finden, daß die Eltern aufmerksam ihre Schulzeit begleiten
4. Kinder erleben gemeinsame Freizeitaktivitäten mit ihren Eltern
5. Kinder finden das Klima in der Familie kooperativ und harmonisch
6. Kinder fühlen sich als Person von den Eltern wirklich geachtet



Äußere Merkmale der Familien oder der Kinder spielen, entgegen einer verbreiteten Meinung, keine oder nur eine kleine Rolle für ein sicheres Aufwachsen. "Glückskinder" und "Streßkinder" finden sich gleich oft unter allen möglichen Bedingungen. Allerdings sprechen die Kinder und Jugendlichen, die mit beiden biologischen Eltern zu Hause leben, ihren Müttern und Vätern die günstigen Eigenschaften etwas häufiger zu.

Die Arbeitsgruppe der Universität Siegen hatte während der 7 Jahre währenden Studie Gelegenheit, Gespräche in Familien zwischen Eltern und Kindern zu "kritischen Fragen" des Aufwachsens (zum Beispiel abends nach Hause kommen, Drogenkonsum, TV-Programme) zu videographieren. Dabei stellte sie fest, daß die befragten Kinder und Jugendlichen gute Beobachter waren.

Eltern mit den sechs günstigen Eigenschaften redeten anders mit ihren Kindern als Eltern, denen diese Eigenschaften vom Nachwuchs abgesprochen worden waren. Eltern der "Glückskinder" lachten mehr gemeinsam mit ihren Kindern, sie bezogen ihre Kinder mehr ins Gespräch mit ein und wollten deren Meinung zum strittigen Gegenstand wissen, und sie setzten sich weniger als "Streßeltern" selbst als erwachsene Autorität in Szene. Die "Glückskinder" kooperierten ihrerseits bereitwilliger mit den Eltern als die "Streßkinder", die sich eher kurz angebunden und distanziert gaben.

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