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Neuer Sichtweise von Allergien

05.06.2000

Belastung durch Umweltschadstoffe, veränderte Ernährungsgewohnheiten, größere Diagnoseaufmerksamkeit: Einige Erklärungsversuche für das Ansteigen von Allergien. Neue Studien nehmen an, daß es Veränderungen bei der Belastung mit Infektionskrankheiten sind, die eine zentrale Rolle spielen.

Bei Allergien handelt es sich um Fehlreaktionen des Immunsystems: Durch einen meist harmlosen Reiz, etwa Gräserpollen, Hausstaub oder Katzenhaare, wird ein Abwehrsystem eingeschaltet, das eigentlich zur Bekämpfung von Wurmparasiten gedacht ist.

In den westlichen Industrieländern nehmen die Allergien immer weiter zu. Über die Gründe hierfür gibt es viele Vermutungen: Belastung durch Umweltschadstoffe, veränderte Ernährungsgewohnheiten, oder einfach nur häufigere Diagnosen auf Grund einer größeren Aufmerksamkeit für das Problem.

Laut Dr. Duschl vom Lehrstuhl für Physiologische Chemie II der Universität Würzburg können all diese Faktoren bei der Zunahme allergischer Erkrankungen mitwirken. Doch seiner Meinung nach sind andere Faktoren wirklich bedeutsam:

Bei Infektionen mit Bakterien oder Viren wird ein Protein ausgeschüttet, das die Abwehr gegen die Eindringlinge organisiert. Ein Nebeneffekt dabei ist, dass die Produktion von IL-4 unterdrückt wird, das für die Bekämpfung von Parasiten zuständig ist.

Wenn nun, vor allem in der Kindheit, auf Grund der besseren medizinischen Versorgung immer weniger Infektionskrankheiten ausbrechen können, so fällt damit ein Mechanismus aus, der das von IL-4 gesteuerte Anti-Parasitensystem unter Kontrolle halten konnte.

Seitdem IL-4 Ende der 80er Jahre als Schlüsselprotein für die Auslösung allergischer Erkrankungen erkannt wurde, versuchen die Wissenschaftler, durch seine Hemmung einen neuen Ansatzpunkt für die Behandlung von Allergien zu erhalten.

1992 beschrieb Prof. Dr. Walter Sebald vom Biozentrum der Universität Würzburg erstmals veränderte IL-4-Proteine, die als Hemmstoffe wirken. Nachdem diese in weiteren Untersuchungen und Tierexperimenten ihre Wirksamkeit und Spezifität gezeigt hatten, konnte 1999 eine klinische Studie bei Patienten mit allergischem Asthma gestartet werden, deren Ergebnisse jedoch noch nicht vorliegen.

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