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Krebspatienten verschweigen Selbsthilfeversuche

25.05.2000

Statt Lethargie und Schicksalsergebenheit wird Krebspatienten oft geraten, positiv und initiativ zu sein. Aber bei Selbsthilfeversuchen ist Vorsicht und Kommunikation mit den behandelnden MedizinerInnen angebracht: Zu leicht könnten sich etwa unerwünschte oder gefährliche Wechselwirkungen mit deren Therapien ergeben.

Doch viele der Krebspatienten verschweigen auch bei Fragen ihrer Ärzte oft ihre Versuche mit alternativen Therapien und Eigenmedikation. Gerade bei nicht-rezeptpflichtigen (OTC)-Produkten und nicht-zulassungspflichtigen Nahrungsergänzungen und "Naturheilmitteln" warnen Wissenschafter des University of Pennsylvania Cancer Center vor überzogenen Hoffnungen und wagemutigen Selbstversuchen.

Die Wissenschafter befragten 196 Krebspatienten mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren zu ihrer Therapie und eventuellen Selbsthilfeversuchen. Nur 13 Patienten erwähnten Selbstmedikation oder -hilfeversuche. Erst bei strukturierter und spezifischer Nachfrage ("Nehmen Sie Haifischflossenextrakt ein?" oder "Nehmen Sie Vitamine in hoher Dosierung ein? Wenn ja, welche?") gaben weitere 79 Patienten Selbstmedikamentation oder ähnliches an, ein Patient sogar 17 verschiedene Mittel.

"Es ist unbedingt nötig, genaue und direkte Fragen zu diesen alternativen Therapiemitteln zu stellen, je spezifischer, desto besser", bringt es Studienautor und Assistenzprofessor für Strahlenonkologie, Dr. James M. Metz, auf den Punkt, "Erst dann zeigt sich die Gesamtheit der medizinischen Historie des Patienten". Vor allem Frauen neigten nach Aussage der Mediziner dazu, Zusatz- und Alternativtherapien zu vertrauen.

Nur weil etwas als "natürlich" vermarktet wird, heißt das nicht, daß es auch absolut gefahrlos ist", unterstreichen die Forscher: "Die Patienten müssen verstehen, daß sie ihre Selbsthilfe mit der medizinischen Bahndlung abstimmen müssen, weil sonst die Gefahr von kontraproduktiven oder gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen besteht. Vor allem Antioxidatien wie Vitamin C und E könnten die Wirkung von Strahlentherapie vermindern oder zunichte machen".

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