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Oft diktiert Angst die Therapiewahl

02.05.2000

Bei alltäglichen Gesundheitsstörungen ist meistens klar, welche Mittel dagegen anzuwenden sind. Anders bei Krebs: Patienten stehen oft vor der Entscheidung zwischen mehreren Wahlmöglichkeiten aus einer Vielzahl traditioneller Therapien und alternativer Ansätze. Dabei sind oft Ängste und Stress mitauschlaggebend für die Therapiewahl.

Doch welchen Weg man auch nimmt: Eine Garantie auf Heilung oder Linderung des Leidens kann nahezu niemals gegeben werden. Warum nun entscheiden sich manche Patienten für konventionelle Therapien, vertrauen hingegen andere den Versprechungen oftmals unerprobter Alternativen?

Eine Antwort auf diese Frage, so meinen Wissenschafter der Universität Florida (UF), könnte den Prozess dieser Entscheidungsfindung sowohl beschleunigen als auch qualitativ verbessern. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten, die in der aktuellen Ausgabe des Journales " Bone Marrow Transplantation" (Knochenmarkstransplantation) veröffentlicht wurden, widersprechen jedenfalls dem Stereotyp des selbstbewußten, entscheidungsstarken und mental gefestigten sogenannten "mündigen Patienten".

Die an 42 Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs während ihrer Behandlungszeit durchgeführte Befragung ergab, daß vor allem jene, die unter Ängsten und Stress litten, alle irgend möglichen Therapiewege erproben würden - egal, ob praxiserprobt oder ungetestet.

Studienleiterin Dr. Paulette Mehta, Medizinische Leiterin der Abteilung für Blutkrebs und Knochenmarkstransplanation am College of Medicine der UF, ist überrascht von den Erkenntnissen ihrer Studiengruppe, die von der gegenteiligen Annahme ausgegangen war. Ihr Kollege. der klinische Psychologe Dr. Jim Rodrigue vom College of Health Professions an der UF bekräftigt, daß "diese Patientinnen neben ihrem Krankheitsmanagement zusätzlicher psychologischer Unterstützung bedürfen".

Mehta: "Nun, da wir wissen, daß es eben nicht die selbstbewußten Patientinnen sind, die auch unerprobte Methoden zu testen bereit sind, müssen wir uns im klaren darüber sein. daß diese Menschen oft unter Verzweiflung, Einsamkeit und anderen psychischen Belastungen leiden und nicht zuletzt dies ein Grund für die erhöhte Risikobereitschaft bei der Therapiewahl ist."

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