So zum Beispiel an 14 gesunden Freiwilligen in Göteborg. Neun von ihnen erhielten eine Elektro-Akupunkturbehand- lung, fünf eine Scheinbehandlung an den falschen Stellen, ohne Elektrizität.
Da alle Personen zum ersten Mal eine solche Behandlung erlebten, bemerkten sie den Unterschied nicht.
Die echte Akupunktur am Oberarm senkte die Schmerzempfindlichkeit eines Schneidezahnes, während die Scheinbehandlung nichts veränderte. Blutdruck und Herzfrequenz blieben bei allen Personen unbeeinflußt. Besonders interessant war das Verhalten der Streßnerven (Sympathikus) in einem Beinmuskel, also weit von der Akupunkturstelle entfernt: Ihre Erregung stieg, was sich unter anderem in einer schwächeren Durchblutung von Fingern und Zehen bemerkbar machte.
Da der Akupunktur allgemein eine streßdämpfende, beruhigende Wirkung zugeschrieben wird, hatten die Forscher eigentlich das Gegenteil erwartet. Offenbar löst die Akupunktur Vorgänge im Körper aus, die weitaus komplexer sind, als bisher angenommen wurde.
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