“Wenn jemand ausrutscht und auf den harten Asphalt faellt, sind
Knochenbrueche nicht auszuschliessen”, sagt Dr. Christian Feinboeck vom
Oesterreichischen Roten Kreuz.
Knochenbrueche sind an mehreren Anzeichen zu erkennen. Feinboeck:
“Es gibt den geschlossenen Bruch und den offenen Bruch, bei dem an der
Bruchstelle eine Wunde zu sehen ist. Fehlstellung und Achsenabweichung
von Gliedmassen deuten auf einen Bruch hin. Aber auch Schmerzen,
Schwellungen, eine Schonhaltung sowie Bewegungseinschraenkung oder
Bewegungsunfaehigkeit koenne auf einen Bruch hinweisen. Die
Knochenenden selbst koennen Nerven, Blutgefaesse und innere Organe
verletzen. “Bei allen Erste-Hilfe-Massnahmen ist besondere Vorsicht
geboten. Durch unsachgemaesse Hilfe kann aus einem geschlossenen ein
offener Bruch werden”, so Feinboeck.
Feinboeck zur Ersten Hilfe bei einem Armbruch:“Der verletzte Arm soll
nicht bewegt werden. Handelt es sich um einen offenen Bruch, besteht
Infektionsgefahr. Daher muss sofort ein keimfreier Verband angelegt
werden. Beengende Kleidungsstuecke oeffnen und Armbanduhren oder
Ringe entfernen. Der Arm soll mit einem Dreiecktuch ruhiggestellt werden.”
Aehnliches gilt auch, wenn ein Fuss gebrochen ist: ”Oeffnen Sie dem
Verletzten die Schuhriemen, ziehen Sie ihm aber nicht die Schuhe aus. Das
verletzte Bein ruhigstellen, z.B. mit einer zusammen-gerollten Decke.
Schienen duerfen nur vom Rettungspersonal angelegt werden.
Bei Knochenbruechen darf die Lage des Verletzten nicht veraendert
werden, es sei denn, der Patient liegt in einer Gefahrenzone, aus der er vor
der Versorgung geborgen werden muss.”
“Schmerzen oder Blutverlust koennen einen Schock verursachen.
Vergessen Sie daher keinesfalls auf die Schockbekaempfung”, schliesst
Feinboeck, “ dieses und weiteres Wissen zur Ersten Hilfe koennen Sie durch
den Besuch eines Erste Hilfe-Kurses wieder auffrischen.”
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