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Frauen häufiger depressiv als Männer

02.11.1999

Geringere Kontrolle über wichtige Bereiche des eigenen Lebens führt zu Depressionen. Das ist, kurzgefasst, die Antwort, die drei Wissenschaftlerinnen aus den USA und Kanada auf die Frage geben, warum Frauen häufiger an Depressionen leiden als Männer.

Die höhere Anfälligkeit von Frauen für Schwermut ist seit Langem bekannt. Bisher wusste man aber noch nicht, woran das liegen könnte. http://www.eurekalert.org/releases/apa-ror102699.html

Susan Nolen-Hoekesma und Carla Grayson von der University of Michigan sowie Judith Larson, Atherton (Kanada), interviewten 1.100 Erwachsene im Alter zwischen 25 und 75 Jahren. Dabei zeigte sich, dass sich Frauen sehr viel öfter als Männer in Teufelskreis aus Verzweiflung und Passivität befinden: Sie haben oder empfinden eine geringere Kontrolle über wichtige Bereiche ihres Lebens, was zu einem chronischen psychischen Druck führt. Der chronische Druck führt zu Grübeleien, und diese Grübeleien wiederum führen zu noch mehr Druck.

Eine unbefriedigende Ehe, die ungleiche Verteilung der Hausarbeit und der größere Anteil an der Kinderversorgung sind Beispiele für Bereiche, durch die für Frauen Leidensdruck entsteht. Außerdem ergaben die Interviews, dass Frauen sich von ihren Partner häufig weniger geschätzt fühlten als Männer sich von ihren Partnerinnen.

Als Ausweg sehen die Autorinnen der Studie, die in der November-Ausgabe der Zeitschrift "Journal of Personality and Social Psychology" erschienen ist, nur "den Frauen zu helfen, ein größeres Gefühl der Kontrolle über ihre Lebensumstände zu bekommen und sich mit Lösungsproblemen zu befassen statt vor sich hin zu grübeln".

© medizin.at / Presse

 

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