Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Dr. Otto Pjeta, nahm Dienstag zu Vorschlägen der Krankenkassen über Einsparungen bei Medikamentenkosten Stellung. Der Ärztepräsident signalisierte dabei in einer Aussendung grundsätzliches Verständnis für Überlegungen der Krankenkassen, wenn in Teilbereichen des Sozialversicherungssystems Entwicklungen erkennbar seien, die insgesamt eine Gefahr für die Gesundheitsbetreuung der Bevölkerung darstellen könnten.
Maßnahmen auf dem Medikamentensektor dürften aber keinesfalls zu Lasten einer zeitgemäßen und qualitativ hochstehenden Arzneimittelversorgung gehen und zu bürokratischen Belastungen in den Ordinationen führen, meinte Pjeta. Dazu gehören nach Pjeta auch telefonische Rückfragen bei chefärztlichen Diensten der Sozialversicherungen und sonstige Auskünfte, wie sie im gehäuften Maß während des Ordinationsbetriebes von den Ärzten verlangt werden. Das gehe zu Lasten der eigentlichen ärztlichen Tätigkeit insbesondere der Zuwendung, sagte der Ärztepräsident. Strikt abgelehnt werden von Pjeta fixierte Medikamentenbudgets. Diese seien ethisch nicht vertretbar. Der einzelne Arzt sollte auch keinen finanziellen Vorteil daraus ziehen können, wenn einem Patienten bestimmte und notwendige Arzneimittel vorenthalten würden.
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