Mehr als die Hälfte aller Patienten, die sich einem orthopädischen Eingriff unterziehen, bekommen eine Thrombose, wenn keine entsprechende Prophylaxe durchgeführt wird. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen heute unumstritten. Ein neues Fortbildungs-Video informiert über den aktuellen Stand des Wissens.
Prof. Dr. Herwig Niessner, Vorstand der 1. Internen Abt. am KH Wiener Neustadt, hat seine Feuertaufe als Video-Präsentator bestanden. Anfang Juni stellte er in einem Hotel in Wiener Neustadt das in Zusammenarbeit mit Pharmacia&Upjohn produzierte Fortbildungs-Video "Fragmin(r) -Risiko ist kein Schicksal" vor. Eine erlesene Gruppe von Ärzten und Schwestern, aber auch lokale Persönlichkeiten waren zur Premiere geladen.
Konzentriert auf 20 Minuten informiert der Internist im Interview mit der Moderatorin Gerlinde Maschler über die Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE). Für Abwechslung auf Betrachterseite sorgen eingespielte Aufnahmen von Operationen, Grafiken und Tabellen.
Eine VTE-Prophylaxe ist nicht nur in der orthopädischen Chirurgie, sondern auch in der Allgemeinchirurgie, in Geburtshilfe und Gynäkologie sowie bei bestimmten Erkrankungen der Fachgebiete Innere Medizin und Neurologie angezeigt. Die prophylaktischen Maßnahmen richten sich nach dem individuellen Risiko. Bei niedrigem Risiko, z.B. einer Appendektomie, genügen Allgemeinmaßnahmen wie Frühmobilisierung oder Stützstrümpfe. "Bei mittlerem und hohem Risiko muß eine medikamentöse Prophylaxe erfolgen", betont Niessner. Dafür haben sich die Heparine bewährt, vor allem die niedermolekularen, wie Dalteparin (Fragmin(r)).
Niessner informiert im Video detailliert über die bekannten Risikofaktoren, die Definition von hohem, mittlerem und niedrigem Risiko und angewandte Methoden der VTE-Prophylaxe. Auch die heute gültigen Dosierungsrichtlinien werden indikationsbezogen abgehandelt.
Ein halbes Jahr hat Niessner am Drehbuch gearbeitet. "Das war halb so schlimm im Vergleich zu den Dreharbeiten", erzählte der Internist, und ließ auch ein wenig Schadenfreude durchklingen: "Nach dem ersten Drei-Stunden-Dreh orderte der Regisseur: Alles noch einmal von vorne´! Dafür fiel er dann bei den Aufnahmen im OP in Ohnmacht." Das Video soll in der Ärzte-Fortbildung zum Einsatz kommen. Das zweite geplante Video mit Prof. Dr. Hugo Partsch, Wien, wird die Therapie venöser Thromboembolien beinhalten.
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