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Detektion von Brustkrebs durch klinische Untersuchung bei Hälfte aller Fälle möglich

08.10.1999

Dr. Mary B. Barton und ihre Mitarbeiter von der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, sowie von der University of North Carolina in Chapel Hill präsentieren in der jüngsten Ausgabe des Journal of the American Medical Association eine diesbezügliche Studie. Die Mortalität an Brustkrebs könnte bei Frauen über 40 Jahren, die sich einem regelmäßigen Screening unterziehen, durch eine Früherkennung von symptomlosem Brustkrebs mittels einer fachgerechten klinischen Untersuchung, eventuell nach einem standardisierten Verfahren, gesenkt werden.

Die Wissenschafter sammelten Daten aus 110 zwischen 1966 und 1997 publizierten Artikeln über die Effektivität der klinischen Brustuntersuchung als Screeningmethode zur Früherkennung von Brustkrebs, sowie über die am besten geeignete Methode der Untersuchung. Es zeigte sich, daß die klinische Untersuchung der Brust zwischen 3 % und 45 % der Fälle von Brustkrebs, die in der Mammographie nicht erkannt worden waren, aufzeigte.

Obwohl es schwierig war, genau zu bestimmen, in wie weit die klinische Brustuntersuchung alleine dazu führte, den Brustkrebs zu erkennen, wiesen in jeder Studie die Autoren darauf hin, daß die klinische Brustuntersuchung unabhängig von der Mammographie zur Früherkennung beitrug. Beispielsweise zeigte eine großangelegte Studie, daß die Mortalitätsrate bei Frauen mit Brustkrebs nach 7 Jahren die gleiche ist, unabhängig davon, ob sie einer Mammographie und einer klinische Brustuntersuchung oder einer alleinigen klinischen Brustuntersuchung unterzogen worden waren.

Die Resultate weisen darauf hin, daß die Mammographie im Vergleich zu einer sorgfältig durchgeführten klinischen Untersuchung der Brust die Mortalitätsrate nicht günstiger beeinflußt. Zumindest gilt dies bei Frauen über 50 Jahren. Würden standardisierte Untersuchungsverfahren vermehrt zur Anwendung kommen, könnte die Früherkennungsrate noch weiter gesteigert werden, so die Wissenschafter.

Eine korrekte Untersuchungstechnik der Brust sollte auf jeder Seite zumindest 3 Minuten dauern, ein richtiges Aufsetzen und Bewegen der Finger in einem speziellen Muster, sowie eine richtige Positionierung der Patientin umfassen.

Obwohl die klinische Brustuntersuchung vielfach empfohlen und angewandt wird, ist die Variationsbreite der Untersuchungstechniken sehr groß. Dr. Barton weist in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit weiterer Studien über Möglichkeit, standardisierte Verfahren zu lehren und über deren Effektivität bei der Verbesserung der Präzision und Treffsicherheit bei der klinischen Brustuntersuchung, hin.

© medizin.at / MedAustria

 

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