Weltweit jedes zehnte Baby wird von einer Teenagerin zur Welt gebracht, in einigen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind 13 Prozent der 15- bis 19jährigen Mädchen bereits Mütter. Komplikationen bei der Geburt eines Kindes oder unsachgemäße Abtreibungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren: 150.000 sterben jedes Jahr.
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, machte anläßlich des Weltgesundheitstags auf das Problem der Teenager-Schwangerschaften aufmerksam. Ungewollten Schwangerschaften von Jugendlichen müsse mit verstärkter Aufklärung und leichterem Zugang zu Verhütungsmitteln begegnet werden, fordert UNICEF.
Darüber hinaus müsse in allen Nationen die Schulpflicht für Mädchen durchgesetzt und das Mindestheiratsalter auf 18 Jahre erhöht werden. "Kinder, die selbst Kinder bekommen, werden um ihre Jugend betrogen. Zudem ist es tragisch, daß heutzutage noch immer Frauen ihr Leben riskieren, wenn sie ein Baby bekommen", prangerte Ingar Brüggemann, Generalsekretärin der International Planned Parenthood Federation, vor Journalisten in Bonn an. Auch die Industrienationen stünden in der Verantwortung: Beispielsweise würden in den USA jährlich eine Million Teenager schwanger, drei Viertel von ihnen ungewollt. Nicht nur die Risiken bei der Geburt eines Kindes gefährdeten dabei die jungen Frauen, darüber hinaus bestünde auch die Gefahr einer Infektion mit dem HIV-Virus.
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