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Zunehmende Akzeptanz für pflanzliche Arzneimittel

19.09.2000

Pflanzliche Arzneimittel, deren Wirkstoffe den sekundären Naturstoffen zuzuordnen sind, finden in jüngster Zeit breite Akzeptanz. Dieser Tatsache widmet sich die internationale Tagung "Biosynthesis and Accumulation of Secondary Products", die vom 24-27.9. in Halle stattfindet.

Der Kongress widmet sich Genetik und Enzymologie der Bildung sekundärer Naturstoffe, mit der Speicherung dieser Verbindungen und der Regulation der zur Bildung der Substanzen führenden Stoffwechselvorgänge.

In Zusammenhang mit der arzneilichen Verwendung sekundärer Naturstoffe stehen die wechselseitigen Beziehungen von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen in ihrer natürlichen Umwelt. Viele Sekundärstoffe sind natürliche Abwehrstoffe, die ausgeschieden werden, um einen Lebensraum zu verteidigen oder die eine toxische Wirkung entfalten, wenn eine Pflanze oder ein Tier Beute eines Fressfeindes wird. Gerade bei Pflanzen ist dies von Bedeutung, da diese ihren Feinden nicht entfliehen können.

Wichtig ist hier, daß neben der toxischen Wirkung ein Lerneffekt bewirkt wird, der einen erneuten Angriff unterbindet. Viele Abwehrstoffe haben daher einen stark bitteren Geschmack. Abwehrstoffe sind oft in hoher Dosierung toxisch, besitzen aber in niedriger Dosierung eine arzneiliche Wirkung. Da über Jahrtausende hinweg pflanzliche Sekundärstoffe die wichtigsten Wirkstoffe von Arzneimitteln waren, ist in der Bevölkerung tief verwurzelt, daß eine wirksame Arznei bitter schmecken muß.

Heute sind Zehntausende sekundäre Naturstoffe bekannt: Viele weitere wurden bisher nicht isoliert, sondern liegen nur in Form von Extrakten aus Organismen, Bodenproben etc. vor. Auf der Tagung wird vorgestellt, wie diese Suche in den durch den Einsatz von Robotern und durch Miniaturisierung auf eine neue Basis gestellt wurde, die die Überprüfung von täglich zigtausenden Stoffen hinsichtlich interessanter Wirkungen erlaubt. Dabei zeigt sich, daß die Natur eine Diversität chemischer Strukturen hervorgebracht hat, die auch durch raffinierteste Synthesekonzepte nicht erreicht wird.

© medizin.at

 

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