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Hungern und Kotzen - lebensgefährliche Eßstörungen

12.09.2000

Mädchen und junge Frauen hungern und erbrechen, männliche Jugendliche hungern und verwenden Anabolika um einem falschen Körperkult gerecht zu werden.

Von Magersucht sind meist Mädchen zwischen 15-19 Jahren und Jungen zwischen 10-19 Jahren betroffen. Bulimie ist vor allem bei 15-35jährigen zu beobachten und wird oft erst vom Zahnarzt diagnostiziert, da durch das Erbrechen Veränderungen des Zahnschmelzes hervorgerufen werden. Nach der ersten Phase, in der Eßgestörte für verlorene Kilos und die "bessere" Figur durch die Umwelt bestärkt worden sind, folgen unangenehme Konsequenzen, betont Klaudia Hörist, vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik.

Soziale Folgen der Eßstörungen sind: Zerstörung der Familie, Verlust des Freundeskreises, Abbruch der Ausbildung, Verlust des Arbeitsplatzes und Einsamkeit. Körperliche Folgen sind: Menstruationsstörungen, Zahnschäden, Knochenschwund, Infektanfälligkeit, Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, trockene Haut, brüchige Nägel und Haarausfall. Schwere Organschäden, insbesondere am Herzen, Magen-Darm-Trakt und an den Nieren enden bei 30% tödlich.

Eßgestörte haben einen hohen Informationsstand zu Ernährungs- und Diätfragen, sind meist leistungsorientiert und setzen sich selbst unter hohen Leistungsdruck. Bulimiker weisen manchmal Verletzungen des Handrückens aufgrund selbst herbeigeführten Erbrechens auf. Das Untergewicht wird oft durch übergroße Kleidungsstücke kaschiert. Oft erfolgt ein Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmittel sowie Appetitzüglern, hochkalorische Nahrungsmittel werden grundsätzlich abgelehnt. Magersüchtige und Bulimiker gehen übertrieben sportlichen Aktivitäten nach.

Jedes mögliche Anzeichen weist nicht zwingend auf eine Eßstörung hin. Bei Eßstörungen muß jedoch sofort eine psychotherapeutische Behandlung erfolgen, betont Hörist.

© medizin.at

 

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