Fast die Hälfte allen Geflügelfleischs ist mit Campylobacter oder Salmonellen belastet, die Durchfall oder Dünndarmentzündung hervorrufen können. Bei der Behandlung der Krankheit kommt erschwerend hinzu, daß bis zu 80% der gefundene Stämme einer Bakterienart gegen Erythromycin -
ein gebräuchliches Antibiotikum - resistent sind.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die von Dr. Koenen von der Universität Köln durchgeführt wurde. Campylobacter kann vor allem in Geflügelfleisch, seltener bei Schweinen, Rindern, kleinen Haustieren oder in pasteurisierter Kuhmilch auftreten. Salmonellen kommen ebenfalls in rohem Fleisch, aber auch in Eiern und Eiprodukten wie Majonaise vor.
Während bei Salmonellen mehrere Millionen Keime für eine Infektion nötig sind, reichen bei Campylobycter schon 800 Mikroorgaismen aus. Dennoch kommt es bei Salmonellen eher zu epidemischen Ausbrüchen. Von Ansteckungen mit diesen Erregern sind meist Kleinkinder, junge Erwachsene und alte Menschen betroffen.
Im Zeitalter von AIDS zeigt aber diese Immunschwäche bezüglich der Häufigkeit von Campylobacter-Infektionen ihre unübersehbaren Folgen: Die Zahl der
Infektionen ist bei HIV-Erkrankten gegenüber der Normalbevölkerung bis zu dreißigmal höher. Ein besonderes Problem stellt die Resistenzbildung der Bakterien gegen übliche Antibiotika dar. Eine Gefahr der Entwicklung von Resistenzen könnte laut Koenen auch im erhöhten Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung bestehen.
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